Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Dr. Jochen Rotgeri-Nunnemann und Johanna Purschke-Rotgeri-Nunnemann (von rechts) sprachen mit Andreas Sunder, Bürgermeister, und Miriam Bürger von der städtischen Wirtschaftsförderung sowie den Arzthelferinnen Karin Regenberg, Susanne Strohmeier, Christina Beermann und Margareta Pauleikhoff über die aktuelle Situation. Foto: Stadt Rietberg, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Zukunft in der Pochenstraße ungewiss, Nachfolger für Arztpraxis Rotgeri-Nunnemann gesucht
Ende März geht in der Pochenstraße in Rietberg eine Ära zu Ende: Dr. Jochen Rotgeri-Nunnemann und Johanna Purschke-Rotgeri-Nunnemann schließen nach 36 Jahren ihre Arztpraxis. Bislang konnten die Ärzte keinen Nachfolger finden, um die Praxis weiterzuführen.
Das aber liegt auch Rietbergs Bürgermeister am Herzen, weshalb sich Andreas Sunder jetzt zu einem Gespräch mit dem Praxisteam traf. Schließlich ist eine ausreichende ärztliche Versorgung wichtig für die Stadt und ihre Bürger. Zumal viele Arztpraxen im Stadtgebiet schon stark ausgelastet sind. »Letztlich haben wir als Stadt ein Interesse daran, auch eine wohnortnahe ärztliche Versorgung unserer Bürger sicherzustellen«, so Andreas Sunder im Gespräch.
Johanna Purschke-Rotgeri-Nunnemann (66) und Dr. Jochen Rotgeri-Nunnemann (69) haben sich entschlossen, ihre Arztpraxis nun aus Altersgründen aufzugeben. »Es tut uns wirklich leid, aber trotz aller Bemühungen können wir zu unserem Abschied keinen Nachfolger präsentieren«, sagt die Ärztin, Psychotherapeutin und Psychoanalytikerin. »Seit fünf Jahren suchen wir deutschlandweit, aber es gibt kaum Reaktionen.« Die Arthelferinnen hätten bereits neue Aufgaben gefunden.
Der Allgemein- und Sportmediziner Dr. Rotgeri-Nunnemann hatte die Praxis am 1. April 1986 in der Pochenstraße 1 eröffnet. »Und jetzt muss ich wohl auch den Schlüssel umdrehen.« Dies falle ihm schwer, erklärte Dr. Jochen Rotgeri-Nunnemann im Gespräch mit Bürgermeister Andreas Sunder und Miriam Bürger vom Team der städtischen Wirtschaftsförderung. Doch eine andere Lösung sei nicht in Sicht – so sehr er sich auch bemüht habe. Es gebe kaum junge Ärzte, die sich eigenständig niederlassen wollen. Der Schritt in eine bestehende Arztgemeinschaft sei wesentlich leichter.
Dennoch: Die zwei Kassensitze, die Dr. Jochen Rotgeri-Nunnemann und Johanna Purschke-Rotgeri-Nunnemann hinterlassen, sind frei – Interessenten könnten sich problemlos bei der Kassenärztlichen Vereinigung darauf bewerben. Auf einen festen Stamm zahlreicher Patienten, die dem Team über viele Jahre die Treue halten, dürfe man bauen. Auch die Praxisräume mitten im Historischen Stadtkern, auf zwei Etagen und komplett barrierefrei, stünden zur Verfügung. Natürlich wäre eine Praxisneugründung auch an einem anderen Standort in Rietberg möglich. Viele Bürgerinnen und Bürger in Rietberg wären dankbar. Wer Interesse hat, darf sich gern in der Praxis Rotgeri-Nunnemann näher informieren, Telefon (05244) 77823.
Die Stadt Rietberg unterstützt die Neuansiedlung von Ärzten mit einem Zuschuss von bis zu 40.000 Euro, sagt Miriam Bürger von der städtischen Wirtschaftsförderung. »Eine ordentliche ärztliche Versorgung ist ein hohes Gut für unsere Stadt«, erklärt Sunder, warum der Stadtrat eine entsprechende Förderrichtlinie verabschiedet hat.