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Bielefeld: Hunde attackieren Joggerin – PETA fordert Hundeführerschein in Nordrhein-WestfalenZoom Button

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Bielefeld: Hunde attackieren Joggerin – PETA fordert Hundeführerschein in Nordrhein-Westfalen

#Bielefeld: Hunde attackieren Joggerin – #PETA fordert #Hundeführerschein in #Nordrhein #Westfalen

  • Nachweis kann schwere Unfälle verhindern und ermöglicht Hunden ein tiergerechteres Leben

Bielefeld, Stuttgart, 29. Dezember 2021

Verantwortungslose Hundehaltung: Einem Medienbericht zufolge bissen und verletzten zwei Hunde am vergangenen Samstag eine Joggerin in Bielefeld. Die 29-Jährige war gegen 15 Uhr auf dem Waldweg von Babenhausen Richtung Dornberg unterwegs, als ihr eine Frau mit zwei Hunden entgegen kam. Nur einer der beiden Hunde war mittels einer Schleppleine mit seiner Halterin verbunden, während sein Artgenosse frei herumlief. Die beiden kamen unvermittelt auf die Joggerin zu und attackierten sie. Die 29-Jährige erlitt leichte Verletzungen. Als die Halterin aufholte, fragte sie nur: »Haben sie Sie erwischt?«. Anschließend verließ sie den Tatort ohne ihre Personalien zu hinterlassen. Angesichts dieses Vorfalls fordert die Tierrechtsorganisation #PETA umgehend die Einführung eines Hundeführerscheins in Nordrhein-Westfalen. Zudem ermittelt die Polizei zu dem Fall und nimmt unter Telefon (0521) 5450 Hinweise zum Halter entgegen. Die Hundehalterin wird als 60 bis 65 Jahre alt, circa 1,70 Meter groß, schlank und mit kurzen grauen Haaren beschrieben.

»Meist liegt das Problem nicht beim Hund, sondern am anderen Ende der Leine«, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. »Viele Halterinnen und Halter können das Verhalten, die Signale und die Körpersprache ihres Vierbeiners nicht richtig deuten und einschätzen. Somit ist die wahre Ursache für Beißattacken bei ihnen zu suchen – nicht beim Tier. Jeder Hund, der falsch gehalten oder behandelt wird, kann zu einer Gefahr für Mensch und Tier werden – unabhängig davon, ob er einer ›Rasse‹ angehört oder ein ›Mix‹ ist.«

Der Hundeführerschein sieht vor, dass künftige Halter und Halterinnen bereits vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren, in dem sie das notwendige Fachwissen über eine tiergerechte Haltung und Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erwerben. Anschließend folgt für Halter und Hund ein gemeinsames obligatorisches Praxisseminar in einer Hundeschule. Ein solcher Nachweis kann sicherstellen, dass Menschen, die Hunde halten, sachkundig mit dem Tier umgehen und die Signale des Vierbeiners richtig deuten. Eine funktionierende Kommunikation zwischen Hund und Halter ist unerlässlich, um Beißvorfälle zu verhindern.

Als erstes deutsches Bundesland hat Niedersachsen einen Sachkundenachweis für Hundehalter beschlossen – seit Juli 2013 ist der allgemeine Hundeführerschein verpflichtend [1]. Dort ereigneten sich nach drei Jahren nachweislich weniger Vorfälle [2]. Wer in Berlin seit dem 1. Januar 2017 einen Hund neu aufgenommen hat, ist ebenfalls dazu aufgefordert, sich die notwendige Sachkunde anzueignen. Einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2016 zufolge spricht sich mit 65 Prozent eine deutliche Mehrheit der Deutschen für einen Sachkundenachweis für Hundehalter und Halterinnen aus [3]. Einige Städte belohnen verantwortungsbewusste Halter: Wer in München nach dem 1. Mai 2014 einen Hundeführerschein absolviert hat, kann sich ein Jahr lang von der Hundesteuer befreien lassen. In Mannheim gilt eine zweijährige Steuerbefreiung für alle Hunde, deren Halter den Hundeführerschein nach dem 1. Januar 2016 erworben haben.

Ein verpflichtender Hundeführerschein hat einen weiteren Vorteil: Er kann Menschen, die sich noch nicht ausführlich mit der Hundehaltung auseinandergesetzt haben, von einem eventuellen Impulskauf abhalten. Jedes Jahr landen 80.000 Hunde in deutschen Tierheimen, darunter sehr viele Tiere, die unüberlegt »angeschafft« wurden.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

1.) Niedersächsisches Gesetz über das Halten von Hunden (NHundG) (2011), #focuspoint">http://www.voris.niedersachsen.de/jportal/portal/t/pgy/page/bsvorisprod.psml/action/portlets.jw.MainAction?p1=0&eventSubmit_doNavigate=searchInSubtreeTOC&showdoccase=1&doc.hl=0&doc.id=jlr-HundHaltGND2011rahmen&doc.part=R&toc.poskey=#focuspoint

2.) »Hannoversche Allgemeine«, 2016, »Sachkunde-Nachweis. Hundeführerschein weiterhin umstritten«, online abrufbar unter http://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Uebersicht/Hundefuehrerschein-in-Niedersachsen-auch-nach-drei-Jahren-noch-umstritten

3.) YouGov, 2016, »Hundekot: Fast alle Deutschen sehen Halter in der Pflicht«, online abrufbar unter https://yougov.de/news/2016/08/13/hundekot-fast-alle-deutschen-sehen-halter-der-pfli/

www.peta.de/hundefuehrerschein

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