Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Lesetipps für Gütersloh, Andreas Scheffler, »Alle spinnen. Ich stricke.«, jetzt online bestellen
Der in Gütersloh geborene Andreas Scheffler gehört zu den Pionieren der Berliner Lesebühnenszene. Der Altmeister der humoristischen Kurzgeschichte erzählt mit präziser Beobachtungsgabe für die Abgründe des Alltags und satirischer Freude an pointierter Formulierung Geschichten aus dem Leben. Der Komik des Augenblicks ist er ebenso zugetan wie jenen Dingen, deren Lächerlichkeit derart allgemein und scheinbar selbstverständlich ist, dass sie kaum noch wahrgenommen wird. Phänomene der Populärkultur, die eigene Unzulänglichkeit und Beobachtungen der Biotope Stadt und Land, insbesondere der Gegensatz von Berlin und Brandenburg, sind dem Schriftsteller und Kolumnisten Material zu humoristischer Veredlung durch das geschriebene und vorgelesene Wort. Kurz gesagt: Wenn alle spinnen, strickt Scheffler daraus stilsichere und treffende Geschichten.
»Kleine Alltagsgeschichten ganz groß!« Neues von einem der Mitbegründer der deutschen Lesebühnenszene: Mit satirischem Blick und feinem Gespür für die Kuriositäten des Augenblicks strickt »Frühschoppen«-Urgestein Andreas Scheffler aus den Spinnereien seiner Mitmenschen oder eigenen Eseligkeiten wunderbar lakonische Geschichten.
»Wenn wandernde Rentner, überfürsorgliche Mütter oder besoffene Fußballfans im Zugabteil ihr Unwesen treiben, einem der Kumpel eine junge, hübsche Freundin aufschwatzen will oder der Nikolaus auf dem Weihnachtsmarkt Amok läuft; wenn man auf der Toilette von Nora Roberts und in seinen Träumen von Thomas Mann behelligt wird, dann bleiben einem nur noch der Wahnsinn oder der Galgenhumor. Andreas Scheffler hat sich für den Humor entschieden, denn am Ende ist doch meistens derjenige der Dumme, der viel zu weit und zu oft um die Ecke gedacht hat.«
Andreas Scheffler
Andreas Scheffler wurde 1966 in Gütersloh geboren. Trotz bescheinigter Wehrdienstuntauglichkeit übersiedelte er 1987 nach Westberlin und studierte dort Germanistik, Geschichte und Publizistik.
1989 gründete er mit Kollegen die »Zeitschrift für komische Literatur Salbader. Belehrung und Erbauung«. Er gilt als einer der Väter der Berliner Lesebühnen und liest noch heute allsonntäglich im »Frühschoppen« seine Texte vor. Seit 2003 schreibt er Kolumnen für die Berliner Zeitung. Zuletzt erschien von ihm »Ausdruckstanz ist keine Lösung« im Eichborn-Verlag (2011). Andreas Scheffler lebt und arbeitet heute mit Frau und Katzen in dem Dorf Groß Köris in Brandenburg.
Textausschnitt
»Ich wohne auf dem Lande in Brandenburg. Da wohnt außer dem Scheffler nur noch der Nazi, denkt mein aufgeklärter Freundeskreis in Berlin. Man unterhält sich in einem Dialekt aus der Bronzezeit, bevorzugt für schriftliche Mitteilungen die Keilschrift, und wenn bei Dunkelheit die Glühlampen angehen, springen die Altvorderen immer noch verängstigt zur Seite. Als Städter würde man da gleich erkannt, und weil die Urbevölkerung, denken sie, statt in eine kollektive Demutshaltung zu fallen, lieber Drudenfüße und anderen Abwehrzauber auf den Bahnsteig malt, kommen sie nur ungern zu mir.«
Stimmen
»Mit Augenzwinkern und passgenauen Worten schildert Scheffler die vielen großen und kleinen Macken seiner Zeitgenossen, ohne dabei seine eigenen zu vergessen«, »Westdeutsche Zeitung«
»Das Chaos lauert, von außen wie innen, und lockt, wie man weiß. Es ist eine große Freude, sich von der Heiterkeit führen zu lassen, mit der diese Dinge hier berichtet und ausgebreitet werden«, Manfred Maurenbrecher
Satyr Verlag, Klappenbroschur, 175 Sseiten, Print ISBN 978-3-944035-98-7, 14 Euro, E-Book ISBN 978-3-944035-99-4, 8,99 Euro