Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Foto: Michael Ihle, »Spiegel TV«, ARD, das »Erste«, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
»Nazijäger – Reise in die Finsternis« am Sonntag, 16. Januar 2022, um 21.45 Uhr im »Ersten« und »online first« in der ARD Mediathek ab 13. Januar 2022
München (ots)
Auf der Suche nach der Wahrheit nehmen britische Soldaten deutsche Kriegsverbrecher ins Visier. Norddeutschland in der Nachkriegszeit. Die Offiziere, meist aus jüdischen Familien, die vor den Nazis geflohen sind, fahnden nach #SS-Leuten, #KZ-Schergen und Tätern in Nadelstreifen. Die Soldaten, die Monate zuvor die Befreiung des KZ Bergen-Belsen erlebten, gehen dabei nicht zimperlich vor – als sie den KZ-Kommandanten von Auschwitz enttarnen, überlebt dieser nur knapp seine Verhaftung. Unter den Nazijägern ist auch Anton Walter Freud, Enkel des weltberühmten Psychoanalytikers Sigmund Freud (gespielt von Franz Hartwig). Freud spürt den Hamburger Lieferanten von Zyklon B auf und stößt bei seinen Vernehmungen auf den Mord an zwanzig Kindern in den letzten Kriegstagen, am 20. April im Jahr 1945.
Der Regisseur und Autor Raymond Ley und die Autorin Hannah Ley haben nach einer Vorlage von Dirk Eisfeld mit »Nazijäger – Reise in die Finsternis« ein spannendes und ergreifendes Dokudrama geschaffen. Es erzählt die Geschichte jener britischen Soldaten, die bei ihren Verhören in den Abgrund der menschlichen Seele schauen. Sinnen sie auf Rache, auf blutige Abrechnung? Sie versuchen, die Kriegsverbrecher – bei aller Verachtung – mit demokratisch legitimierten Mitteln zu schlagen. Sie bemühen sich um Prozesse – und befördern die Verbrecher reihenweise an den Galgen.
Eine wichtige Rolle in Leys Inszenierung spielen die noch lebenden Augenzeuginnen Andra und Tatiana Bucci. Sie sind Cousinen des kleinen Sergio, mit dem sie 1944 aus Italien nach Auschwitz deportiert wurden. Andra und Tatiana Bucci haben Auschwitz überlebt, eine neue Existenz aufgebaut – während ihr Cousin Sergio in Hamburg in den letzten Kriegstagen ermordet wurde. Für diesen Film begaben sich die Bucci-Schwestern zusammen mit Raymond Ley auf eine Reise in ihre Kindheit nach Auschwitz und Hamburg.
Raymond Ley (Buch und Regie): »Das Verbrechen des Holocausts entzieht sich für mich der Betrachtung, einer ›realistischen‹ Darstellung im TV. Wir können lediglich versuchen, den Opfern – hier den 20 Kindern – ein Gesicht zu geben, einen Blick auf sie zu werfen, um auch sie vor dem Vergessen zu bewahren.«
»Nazijäger – Reise in die Finsternis« ist eine Produktion von »#Spiegel TV« in Zusammenarbeit mit Aspekt Telefilm, gefördert mit Mitteln der Nordmedia-Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen, Bremen mbH, in Zusammenarbeit mit #RAI, in Koproduktion mit #NDR, #SWR, #RBB und #HR.
Regie führte Raymond Ley, das Buch stammt von Hannah und Raymond Ley – nach einer Vorlage von Dirk Eisfeld. Produzent ist Michael Kloft, die Redaktion haben Marc Brasse (NDR), Mark Willock (SWR), Rolf Bergmann (RBB) und Sabine Mieder (HR).