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Wenn man mit Anlauf aber ohne Schlittschuhe auf dem Eis gleitet, nennt man das in Westfalen »Schlindern«. Foto: Pexels, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
LWL präsentiert Wort des Monats: »Schlindern« – ein Winterspaß
Westfalen-Lippe (lwl) Wenn es im Winter eisig kalt wird, dann beginnt die Zeit eines besonderen Vergnügens, für das man keine Hilfsmittel benötigt: das »Schlindern«. Welcher Winterspaß sich dahinter verbirgt, wissen die Sprachwissenschaftler:innen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).
»Wenn man ohne Schlittschuhe, aber mit Anlauf auf dem #Eis gleitet, nennt man das in Westfalen-Lippe und im Emsland ›#Schlindern‹. Und das macht man am besten auf einer Schlinderbahn, also auf einer fürs Schlindern präparierten Eisstrecke«, erklärt Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für Mundart- und Namenforschung beim #LWL.
Das Wort stammt aus dem westfälischen Platt, wo es »Schlinnern« heißt. Es ist mit »Schlendern« (»Gemächlich Gehen«) verwandt. In vielen Teilen von Westfalen-Lippe sind die Lautvarianten »Schlunnern« und »Schlünnern« verbreitet: »Mein Vaar hät us vertallt, dat in seiner Jugend Blagen met barwesten Fäuten schlündert harren« (»Mein Vater hat uns erzählt, dass in seiner Jugend Kinder barfuß geschlindert haben«), heißt es in einem Beleg des Westfälischen Wörterbuchs aus Brilon-Rixen im Hochsauerlandkreis.
»Für das Gleiten auf dem Eis gibt es in den einzelnen Regionen Deutschlands sehr unterschiedliche Bezeichnungen: In Franken spricht man vom hetscheln, im Erzgebirge und in der Lausitz vom schindern in Thüringen und in der Pfalz heißt es glennen, während man im Saarland vom schleimern und in Schleswig-Holstein und großen Teilen Niedersachsens vom glitschen spricht, um nur einige Beispiele zu nennen«, so Denkler.