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Marktreport: Eigenheime in NRW so teuer wie nie, Verband Wohneigentum verlangt stärkere FörderungZoom Button

Ob im ländlichen Raum oder in der Stadt – die Preise für unbebaute Grundstücke steigen. Foto: Christian Schwier, Adobe Stock, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Marktreport: Eigenheime in NRW so teuer wie nie, Verband Wohneigentum verlangt stärkere Förderung

Marktreport: Eigenheime in NRW so teuer wie nie, Verband Wohneigentum verlangt stärkere Förderung
 
Dortmund, 6. Dezember 2021

Die Preise auf dem Immobilienmarkt in Nordrhein-Westfalen sind im vergangenen Jahr so stark gestiegen wie nie zuvor. »„Bei dieser Preisentwicklung wird der Traum vom eigenen Haus vor allem für junge Familien unbezahlbar. Wer sich ein eigenes Haus kaufen und damit fürs Alter vorsorgen will, muss in den meisten Teilen Nordrhein-Westfalens bereits über eine halbe Million Euro in die Hand nehmen. Das ist eine bedenkliche Entwicklung«, findet Peter Preuß, Erster Vorsitzender des Verband Wohneigentum Nordrhein-Westfalen.

Preuß verlangt deshalb, den Kauf von Eigenheimen stärker zu fördern und über Maßnahmen gegen steigende Preise nachzudenken. Unter anderem spricht sich der Verband bei der Grunderwerbsteuer für einen Freibetrag für selbstnutzende Wohneigentümer aus.

Der jüngst vom Land NRW veröffentlichte Grundstücksmarktbericht zeigt: Ein- bis Zweifamilienhäuser waren im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen neun Prozent teurer als im Jahr zuvor. Auch unbebaute Grundstücke waren noch nie so teuer wie 2020. »Dabei ist die Nachfrage weiter hoch. Die Menschen wollen gerne in ihren eigenen vier Wänden leben. Die Zahl der Haus- und Wohnungsverkäufe ist in NRW letztes Jahr daher konstant geblieben. Nur wird der Traum von den eigenen vier Wänden trotz der niedrigen Zinsen inzwischen zum riskanten Spiel. Junge Familien müssen sich für ihr Eigenheim immer höher verschulden«, erklärt Preuß.

In Düsseldorf – wo die Preise NRW-weit am höchsten sind – kostete ein neues Ein- oder Zweifamilienhaus im vergangenen Jahr durchschnittlich fast eine Million Euro. Aber auch im vergleichsweise günstigen Sauer- und Siegerland musste man im Schnitt 360.000 Euro für ein Haus bezahlen. »Während man eine neue Doppelhaushälfte vor zehn Jahren noch für durchschnittlich 250.000 Euro bekam, kosten die Häuser in NRW heute gut 430.000 Euro«, rechnet Preuß vor. Auch die Preise für Eigentumswohnungen sind mit 3.000 bis 3.750 Euro pro Quadratmeter für den Neubau beziehungsweise 1.000 bis 1.500 Euro für Altbauten in NRW auf einem Allzeit-Hoch.

Der »Verband #Wohneigentum #NRW« bekomme diese Entwicklung auch bei seiner Beratungstätigkeit zu spüren, erklärt Preuß. Immer häufiger fragten Kaufinteressenten nach Tipps für risikoreiche Vollfinanzierungen. Viele Mitglieder des Verbands berichteten außerdem von den Schwierigkeiten bei der Suche nach einem neuen Eigenheim.

Schon eine Senkung der Grunderwerbsteuer würde Käufer entlasten. In Nordrhein-Westfalen müssen Hauskäufer mit 6,5 Prozent des Kaufpreises bundesweit am meisten zahlen. Die steigenden Preise führen also auch zu höheren Steuereinnahmen des Landes. »Deshalb fordern wir bei der Grunderwerbsteuer einen Freibetrag für selbstnutzende Wohneigentümer. Die Ampel hat in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, den Ländern die Möglichkeit für einen Freibetrag einzuräumen. Hiervon sollte Nordrhein-Westfalen unbedingt Gebrauch machen«, fordert Preuß. Zinsfreie Darlehen, beispielsweise von der landeseigenen NRW.Bank, könnten Abhilfe schaffen. »Auch durch das Land unterstützte Mietkaufmodelle könnten eine weitere Möglichkeit sein, über die man nachdenken muss«, ergänzt der Vorsitzende des Verband Wohneigentum in NRW.

»In keinem anderen europäischen Land ist der Anteil der Menschen, die in ihren eigenen vier Wänden leben, so gering wie in Deutschland. In NRW ist der Anteil noch einmal niedriger. Das ist schade – schließlich ist Wohneigentum eine ergänzende Form der Altersvorsorge und hat damit eine soziale Komponente«, meint Preuß. Außerdem könne Wohneigentum zu einer Stärkung der Gemeinschaft führen. Nicht zuletzt hätten gerade Eigenheimbesitzer schon von Natur aus ein Interesse, ihre eigene Immobilie energieeffizient zu sanieren. Sie seien damit ein Treiber der Energiewende im Gebäudesektor.

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