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Karriere-Booster: nach dem berufsbegleitenden Studium an der FH Berufung zur Professorin!Zoom Button

Die promovierte Biologin Beatrix Konermann wurde nach ihrem berufsbegleitenden Wirtschaftsrecht-Studium an der FH Bielefeld als Professorin an die Hochschule Trier berufen. Ralf Kreuels, FH Bielefeld, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Karriere-Booster: nach dem berufsbegleitenden Studium an der FH Berufung zur Professorin!

Karriere-Booster: nach dem berufsbegleitenden Studium an der FH Berufung zur Professorin!

  • Die Geschichte von Prof. Dr. Beatrix Konermann macht Lust auf das Verbundstudium der FH Bielefeld. Als promovierte Biologin war Konermann fest etabliert in führenden Unternehmenspositionen. Nach ihrem berufsbegleitenden Wirtschaftsrecht-Studium begann eine neue Phase: Sie wurde zur Professorin berufen.

Bielefeld (fhb). Wer beruflich in neue Dimensionen vorstoßen will, muss manchmal ungewöhnliche Wege gehen. Die Biologin Prof. Dr. Beatrix Konermann hat genau das erlebt. Als Führungskraft in einem Unternehmen zog sie nebenher noch einmal ein Studium an der Fachhochschule (FH) Bielefeld durch. Und fand sich schließlich ganz woanders wieder: an der Hochschule Trier, und zwar als Professorin für Lebensmittelmikrobiologie, Lebensmittelhygiene und Gesundheit. Doch der Reihe nach.

Zurück auf die Studienbank

»Ich stand ja längst mitten im Beruf«, sagt Beatrix Konermann. Die promovierte Diplom-Biologin hatte bereits verschiedene Prüf-Labore und Standorte in der freien Wirtschaft geleitet. Zuletzt führte sie als Regionalleitung mehr als 200 Mitarbeiter. Mit über 40 beschloss sie dann, noch einmal die Studienbank zu drücken. Ihren anspruchsvollen Vollzeitjob wollte Konermann dafür jedoch nicht unterbrechen, und so absolvierte sie den berufsbegleitenden Masterstudiengang Wirtschaftsrecht an der FH Bielefeld.

Ein zweites Studium hatte Dr. Beatrix Konermann zunächst gar nicht im Sinn, als sie begann, sich über Weiterbildungsmöglichkeiten im juristischen Bereich zu informieren. In ihrem Job hatte die Biologin irgendwann weniger mit fachlicher Arbeit als mit Organisation zu tun. So musste sie sich immer wieder mit arbeits-, vertrags- oder verwaltungsrechtlichen Fragen auseinandersetzen – ob es um Teilzeitansprüche von Mitarbeitenden ging oder um die für Labore notwendigen Anerkennungen. »Diese Schnittstellen zum Wirtschaftsrecht waren in meinem klassischen naturwissenschaftlichen Studium aber nie Thema gewesen. Hier wollte ich mich weiterbilden, um unabhängig von der Einschätzung anderer zu werden«, erzählt Konermann. Ein Crashkurs kam dabei für sie nicht in Frage. »Ich wollte mich über längere Zeit vertieft mit den Inhalten auseinandersetzen.« Eine berufsbegleitende Fortbildung sollte es sein – und vor allem praxisnah.

Verbundstudium als Lösung

Auf die FH Bielefeld war Konermann über einen Zertifikatsstudiengang aufmerksam geworden. Als der nicht zustande kam, rückte der Masterstudiengang Wirtschaftsrecht in den Fokus. Das fünfsemestrige sogenannte Verbundstudium wird berufsbegleitend zu zwei Dritteln im Selbststudium und zu einem Drittel in Präsenzveranstaltungen absolviert – es verbindet also Beruf und Studium, Selbststudium und Präsenzstudium.

Beatrix Konermann hatte erst einmal gehörigen Respekt: »Kann ich ein richtiges Studium mit meinem Job vereinbaren? Und lassen sich die fachfremden Studieninhalte für mich als Biologin überhaupt bewältigen?« Eine ausführliche individuelle Beratung an der FH überzeugte sie schließlich von der Machbarkeit.

Ein Deal mit dem Arbeitgeber

»Wichtig ist aber auch, dass das eigene Umfeld mitzieht und den hohen Zeitaufwand mitträgt«, betont Konermann. Ihr Ehemann unterstützte sie sofort, und auch der Arbeitgeber freute sich über die Aussicht auf juristische Expertise im Haus. »Obwohl ich klargestellt hatte, dass in dieser Zeit Überstunden für mich die absolute Ausnahme sein würden«, erzählt die Biologin und lacht. Zudem legte sie sich ein Ausstiegsszenario zurecht, sollte die Belastung doch zu hoch werden. »Ich habe mir klargemacht, dass ich auf jeden Fall neues Wissen mitnehmen würde, unabhängig von einem Abschluss.« Zudem beschloss Konermann, das Studium selbst zu finanzieren, um gegenüber dem Arbeitgeber keine Verpflichtung einzugehen und notfalls über einen Abbruch selbst bestimmen zu können.

Von der Biologie zu Jura

Solche Überlegungen erwiesen sich allerdings schnell als unbegründet. »Es hat mir von Anfang an Spaß gemacht, ein Motivationstief hatte ich nie«, erinnert sich Konermann. Das lag zum einen an den Studieninhalten und ihrer Vermittlung. Rasch konnte sich die Naturwissenschaftlerin in die juristischen Fragestellungen einarbeiten und gleich auch schon bei ihrer Arbeit davon profitieren. Die langjährige Berufserfahrung half ihr dabei: »Es ergaben sich immer wieder Wechselwirkungen. Ich konnte auf der einen Seite meine Erfahrungen und Beispiele aus der Praxis einbringen und reflektieren. Auf der anderen Seite konnte ich neu vermittelte Sachverhalte im Wirtschaftsrecht auf mir bekannte Situationen im Beruf beziehen und mich so deutlich besser hineinversetzen. Und tatsächlich war es möglich, das neue Wissen direkt im Betrieb einzusetzen.«

Zusammenhalt unter Kommilitoninnen

Beatrix Konermann schätzte besonders den hohen Praxisbezug des Studiums an der FH, nicht zuletzt durch den Einsatz von Praktikern als Lehrbeauftragte. »Zusammen mit der ausgezeichneten wissenschaftlich fundierten Theorie, die durch die FH-Professoren vermittelt wurde, war das eine hervorragende Mischung.«

Zum anderen motivierte Konermann das gemeinsame Lernen mit den Kommilitoninnen und Kommilitonen, insbesondere während der 14-täglichen Präsenzseminare. »Ich war längst nicht die einzige Fachfremde. Alle hatten bereits Berufserfahrung, mussten sich nichts mehr beweisen und waren aus freien Stücken hochmotiviert. Das schweißt zusammen.« Dank digitaler Medien funktionierte der Austausch auch in den Selbstlernphasen.

»Ein ordentlicher Batzen Arbeit«

Bei all dem legte Beatrix Konermann die für sie typische Disziplin an den Tag. Während des Semesters saß sie wochentags bereits um 6 Uhr früh am Schreibtisch und lernte zwei Stunden lang, bevor sie zur Arbeit fuhr. Vor Prüfungen und in der Masterphase ging es abends nach Feierabend oft noch weiter. »Das war schon ein ordentlicher Batzen Arbeit«, bekennt Konermann. »Aber es ist auch ein tolles Gefühl, wenn man es geschafft hat.«

Sich selbst mit über 40 Jahren als Studentin wiederzufinden, amüsiert sie noch immer. »Mein Mann machte sich einen Spaß daraus, unsere Freunde zu irritieren mit der Aussage, er habe sich jetzt eine Erstsemesterin geangelt«, erzählt Konermann lachend. Auch die Klausuraufsicht durch deutlich jüngere Studierende, die über die Folgen von Täuschungsmanövern aufklärten, nahm sie mit Humor.

FH-Master als ausschlaggebender Faktor

Als ganz entscheidend erwies sich am Ende, dass das Masterstudium die Biologin wieder der akademischen Welt näherbrachte. »An der FH Bielefeld habe ich eine akademische Kultur kennengelernt, die mir durch ihren ausgeprägten Praxisbezug viel mehr liegt als die universitäre.« Diese neue Liebe mündete darin, dass sich Konermann nach ihrem erfolgreichen Masterabschluss auf eine Professur an der Hochschule Trier bewarb – und prompt berufen wurde. Der frisch erworbene Master stieß auch bei der Berufungskommission auf reges Interesse. Konermann: »Ganz sicher kein Nachteil im Berufungsverfahren.«

So kann Beatrix Konermann heute als Professorin für Lebensmittelmikrobiologie, Lebensmittelhygiene und Gesundheit thematisch an ihren Fachbereich anknüpfen. Und hat gleichzeitig einen Ausweis für ihr stets waches Interesse und ihre fortwährende Neugierde auf neue Themen.

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