Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Zwölf Quadratmeter. Ein Rechteck mit einer Seitenlänge von knapp 3,5 Metern. Das ist die Fläche, die in sehr vielen Haushalten Kinder bis weit in ihre Teenager-Jahre und oftmals sogar bis zum Auszug zur Verfügung haben – selbst wenn manche auch bei uns in der Region deutlich mehr besitzen mögen.
In diesen im Vergleich mit anderen Zimmern oft geradezu winzigen Raum muss sehr viel Leben hineinpassen. Er ist gleichzeitig Schlaf- und Spielzimmer, Privatwohnzimmer, Heimwerkstatt, Übungsraum und meist auch Lernstätte. Angesichts all dieser Tatsachen, zu denen je nach Kindesalter eine noch längst nicht abgeschlossene geistige Entwicklung hinzukommt, sollte eines beachtet werden: Längst nicht alles, was ein Kind häufig benötigt und benutzt, sollte in seinem persönlichen Rückzugsraum gelagert werden. Doch was genau – und warum im Einzelnen?
1. Modelleisenbahnen, Autorennbahnen und ähnliches
Ganz gleich, ob es nun ein kleiner Zug ist, der seine Runden durch eine nicht minder miniaturisierte Landschaft dreht, ob zwergenhafte Autorennbahn oder ein vergleichbares Spielzeug: Derartiges sollte in üblichen Ausdehnungen besser nicht im Kinderzimmer verbleiben.
Ganz primär liegt dies an der Größe. Lässt man einmal die besonders kleinen Maßstäbe im Modelleisenbahnbereich außeracht, so bringt es selbst ein ganz simples Schienenkonstrukt im beliebten 1 zu 87er Maßstab (H0) rasch auf einige Quadratmeter Ausdehnung. Nicht anders sieht es bei anderen »Bahnen«-Spielzeugen aus. Und zum regelmäßigen Auf- und Abbau sind viele dieser Spielzeuge nicht gedacht.
Wobei besonders bei Modelleisenbahnen noch ein weiterer Punkt hinzukommt: Eigentlich handelt es sich nicht um Kinderspielzeuge. Sie sind dementsprechend diffizil konstruiert und ziemlich empfindlich. Unterhalb des frühen Teenager-Alters besitzen Kinder oft noch nicht das nötige Feingefühl und sind deshalb hunderte Euro teure Lokomotiven und Modellbahnhäuser schnell kaputt.
2. Bestimmte Instrumente
Dass Kinder Musik machen, ist prinzipiell ungeachtet des jeweiligen Instruments ein begrüßenswerter Vorgang, stecken dahinter doch zahlreiche Vorteile für die körperliche und geistige Entwicklung.
Was jedoch das Kinderzimmer zu keinem sonderlich guten dauerhaften Lagerungsort für manche Instrumente macht, ist weniger die Gefahr von unkontrolliert »lärmendem« Nachwuchs als vielmehr etwas anderes: Viele Instrumente sind ausnehmend anspruchsvoll hinsichtlich ihrer Lagerungsbedingungen. Besonders prominent ist hierbei die Gitarre. Sie stellt hohe Ansprüche an Luftfeuchtigkeit und Temperaturen, benötigt zudem regelmäßige Pflege, damit Klang und Optik lange perfekt bleiben.
Hier kollidiert das Instrument mit mehreren Faktoren im Kinderzimmer:
Ohne Zweifel, als instrumentaler Übungsraum ist das Kinderzimmer hervorragend geeignet. Jedoch zumindest bei hölzernen und elektronischen Instrumenten nicht auch als Lagerort – von besonders platzraubenden Geräten wie Klavier und Co. einmal völlig abgesehen.
3. Hamsterkäfige
Nagetiere und Kinder sind aus Sicht der pädagogischen Funktion der Haustierhaltung eigentlich eine hervorragende Kombination. Die Tiere sind anspruchslos, leise, weitgehend zahm und generell gute Spielgefährten.
Eine Nager-Unterfamilie ist dabei jedoch eine Ausnahme. Sogar ausgerechnet eine, die eigentlich in jeder kindlichen Haustier-Hitliste vertreten ist: Cricetinae, besser bekannt als Hamster.
Der Grund ist die Lebensweise der Mäuseartigen, sie sind bekanntlich nachtaktiv.
Tatsächlich gehören die putzigen Tiere deshalb gar nicht ins Kinderzimmer, sondern sind eher ein Kumpan für das Teenager Alter.
4. Fernseher und Ähnliches
Jeder Leser weiß, dass im Fernsehen sowohl sehr lehrreiche, wertvolle Sendungen laufen als auch »Überflüssiges« – höflich formuliert. Wir Erwachsenen haben die Fähigkeit, beides zu trennen und im Zweifelsfall umzuschalten. Bei Kindern ist dies nicht der Fall.
Hier wird es zum Problem, dass es kaum eine wirklich kindersichere Methode gibt, die sicherstellt, dass der Nachwuchs in der Zurückgezogenheit seines Zimmers tatsächlich nur jugendgerechte Sendungen und Sender zu sehen bekommt.
Experten sind sich deshalb darüber einig, dass es vor dem zwölften, dreizehnten Geburtstag keinen Fernseher im Kinderzimmer geben sollte. Zumindest keinen, der an das frei empfangbare #TV angeschlossen ist. Etwas weniger kritisch ist es, wenn er nur Darstellgerät für einen DVD- oder Blu-Ray-Player ist, weil hier die Eltern besseren Einfluss nehmen können.
Übrigens: Dasselbe gilt 1 zu 1 für sämtliche internetfähigen Geräte.
5. Zimmerpflanzen
Ein naturnahes Kinderzimmer mag aus pädagogischer Sicht extrem sinnvoll sein. Wenn sich dieser Grundgedanke jedoch nicht nur auf entsprechend gestaltete Tapeten, Möbelmaterialien und den Blick aus dem Fenster konzentriert, sondern auch Pflanzen beinhaltet, wird es schnell problematisch.
Der wichtigste Grund hierfür: Viele Pflanzen, auch solche die nicht wirklich lebensgefährlich giftig sind, sind zumindest nur wenig bekömmlich. Selbst, wenn der Nachwuchs aus dem Alter heraus ist, in dem er alles in den Mund nimmt, entsteht trotzdem schnell eine Kette von der anfassenden Hand, die später in den Mund gesteckt wird.
Außerdem muss immer der Charakter des Kinderzimmers als Schlafzimmer beachtet werden. Tagsüber produzieren Pflanzen Sauerstoff, nachts nehmen Sie ihn jedoch auf. Generell haben deshalb Pflanzen nichts in Schlafräumen verloren – übrigens auch solchen von Erwachsenen.
Dass obendrein beim kindlichen Herumtollen das große Risiko besteht, dass Pflanze und Topf umkippen und sich alles auf den Boden ergießt, kommt noch hinzu. Dann doch lieber mit dem Nachwuchs Blumen mit der Laubsäge aussägen und gemeinsam bemalen. Bei dieser Zimmerdekoration lernen die Kinder wenigstens noch etwas.
6. Schulsachen
Das Kinderzimmer als der Ort, an dem Hausaufgaben gemacht werden und die Vorbereitung auf Klassenarbeiten erfolgt. Das mag zumindest in solchen Haushalten eine sehr gute Wahl sein, wo der Nachwuchs nicht in anderen Räumen lernen kann oder soll und auch keine ständige Beaufsichtigung benötigt.
Allerdings: Was für uns Erwachsene im Home-Office gilt, gilt 1 zu 1 auch für unsere Sprösslinge. Arbeit und alles, was man mit ihr verbindet, sollte man nur so lange im Gesichtsfeld haben, wie man arbeitet. Außerhalb davon wird sonst sehr schnell die Work/Life-Balance gestört.
Hier kommt es wieder zum Tragen, dass das Kinderzimmer ein solcher Multifunktionsraum ist. Stehen die Regale voller Schulbücher, liegt auf dem Schreibtisch noch das Hausaufgabenheft und steht darunter der Ranzen, ist die Schule ständig (negativ) präsent – nachteilig sogar für Kids, die ausnehmend gern zur Schule gehen.
Zwei Lösungen stehen zur Auswahl:
Letztgenannte Methode ist aus psychologischer Sicht besser. Dann nämlich verbinden Kinder ihr Zimmer gar nicht mit anstrengenden Hausaufgaben oder schlechten Zensuren. Seht gut für die Anmutung als vollwertiger »Rückzugsort« auch in diesbezüglicher Hinsicht.
7. Bastelsachen und -möbel
Basteln gehört ebenfalls zu denjenigen Tätigkeiten, denen Erziehungsexperten vorbehaltlos zustimmen, weil sie ganz ähnliche positiven Auswirkungen wie das Musizieren haben. Dennoch sollten die diesbezüglichen Gegenstände und Möbel nur so lange im Kinderzimmer sein, wie sie dort benötigt werden. Dafür gibt es sogar mehrere gute Gründe:
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