Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Gütersloh: Hartweizen geht aus, Nudel-Notstand? Basta mit Pasta?
Corona und weltweite Dürren belasten Nudel-Produzenten in Italien und auf der ganzen Welt, denn mit dem Hartweizen geht die wichtigste Zutat aus. Ein Nudel-Notstand könnte bevorstehen.
Nudeln, vor allem Spaghetti [ʃpaˈdscheɛtti], sind beliebt. Es gibt hunderte von #Pastasorten, wobei beispielsweise Tagliolini seit der Schließung von »Rossini« in Gütersloh nicht mehr zu bekommen sind. Es gibt dünne, dicke, runde, eckige, gerillte, glatte, längliche, gedrehte, gekringelte Nudeln – die Auswahl ist groß.
Eine mögliche #Pasta-Knappheit käme für die Nudel-Liebhaber einem Albtraum gleich. Ein Nudel-Notstand könnte allerdings bald Realität sein. Corona und Dürren setzen den Nudel-Produzenten in Italien zu. Die Auswirkungen zeigen sich bereits jetzt an steigenden Preisen und einer knappen Versorgung.
Corona und Dürren sorgen für knappe Hartweizen-Ernten
Laut dem Marktforschungsinstitut Nielsen sind im Oktober 2021 in Frankreich die Preise für Nudeln aus dem Discounter um fast 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen.
Der Hauptgrund ist ein Mangel an Hartweizen aufgrund der Dürre in Kanada, die die Ernteerträge halbiert hat. Auf einem »seit bereits Jahren eng versorgten Markt« bedeute dies mehr Defizit, so Peter Haarbeck, Geschäftsführer des Verbandes der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS), gegenüber der »Bild«: »Durch die Missernte im Hauptexportland Kanada, aber auch in Frankreich und anderen Teilen der Welt, fehlen auf dem Weltmarkt geschätzt zwei bis drei Millionen Tonnen auf einem seit bereits Jahren eng versorgten Markt.«
Die Hamsterei zu Beginn der Pandemie ist ein weiterer Grund. Vor den Lockdowns haben sich viele einen Vorrat zugelegt, weshalb die Hartweizen-Reserven geleert wurden und nun auf einem Sechs-Jahres-Tief liegen.
Hartweizen-Knappheit: auch Deutschland betroffen
Die fehlende Versorgung mit Hartweizen trifft schon jetzt auch Deutschland. Das Angebot wird Prognosen zufolge sichtbar kleiner werden. »Die Nudelregale im Supermarkt werden in den kommenden Monaten nicht leer sein. Das Angebot wird aber schon jetzt deutlich kleiner«, so Haarbeck. Die gestiegene Inflation belastet die Hersteller zusätzlich, denn die teuren Preise für Energie, Transport und Verpackung sorgen für steigende Produktpreise, was auch die Verbraucher zu spüren bekommen.
#Nudel-#Notstand, negative Prognosen
Die Prognosen sind nicht erfreulich. Laut Experten wird es nicht besser werden. »Was die Preise und die Knappheit von Hartweizen angeht, steht das Schlimmste vielleicht noch bevor«, so Severine Omnes-Maisons, Analystin beim Agrar-Forschungsinstitut »Strategie Grains«.
Im Moment ist es laut Vincenzo Divella, Geschäftsführer der Nudelmarke Divella, noch möglich, heimischen Weizen zu finden. Für die kommenden Jahre sagt auch er eine dramatischere Lage bevor – die Situation bei Hartweizen sei »sehr ernst«. Zuletzt senkte die Europäische Kommission die Prognose für die nächste Ernte in Italien.