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Mailänder Ricordi-Archiv stellt historische Zeitschriftenkollektion onlineZoom Button

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Mailänder Ricordi-Archiv stellt historische Zeitschriftenkollektion online

Mailänder Ricordi-Archiv stellt historische Zeitschriftenkollektion online

  • Komplette Sammlung auf digitalarchivioricordi.com frei recherchierbar

  • Alle 5.700 Originalausgaben aus den Jahren 1842 bis 1965 bald auch über die Online-Bibliothek Wikisource verfügbar

  • Bertelsmann macht nach und nach alle wichtigen Bestände des führenden Archivs zur italienischen Operngeschichte digital zugänglich

Gütersloh, 29. November 2021

Im Zuge der Digitalisierung Tausender Original-Dokumente zur italienischen Operngeschichte stellt das zu Bertelsmann gehörende Ricordi-Archiv jetzt sämtliche Musik- und Kulturzeitschriften der Casa Ricordi online. Die Magazine erzählen über einen Zeitraum von gut 120 Jahren hinweg die schillernde Geschichte des Mailänder Kulturbetriebs im 19. und 20. Jahrhundert, der stark vom Verlagshaus Casa Ricordi geprägt war.

Der Prozess der Digitalisierung des Archivs, der 2016 mit der digitalen Veröffentlichung von rund 13.500 historischen Kostümzeichnungen, Bühnenbildentwürfen und Portraits begann und 2018 auf die umfangreiche Geschäftskorrespondenz ausgedehnt wurde, erreicht somit eine neue Dimension. Im Zuge dieses aufwändigen, wissenschaftlich begleiteten Prozesses sollen nach und nach alle bedeutsamen Bestände in die frei zugängliche Collezione Digitale des Ricordi-Archivs überführt und damit für ein breites Publikum geöffnet werden.

Die von der Casa Ricordi herausgegebenen Zeitschriften – ein in seiner Geschlossenheit einzigartiger Archivbestand – bilden heute einen wichtigen Teil des Ricordi-Archivs und werden in dessen Räumlichkeiten im Palazzo di Brera in Mailand verwahrt. Die fast 6.000 Zeitschriftenbände mit zusammen mehr als 65.000 Seiten wurden seit 2019 in hoher Auflösung gescannt, mithilfe der Texterkennungstechnologie OCR in vollständig durchsuchbare Texte umgewandelt und in die Collezione Digitale (digitalarchivioricordi.com/en/periodicals) aufgenommen.

Dank einer Kooperation mit Wikimedia Italia werden sie nach und nach auch auf der freien Text- und Quellensammlung Wikisource hochgeladen, wo die #Wiki-#Community die eingescannten Daten verfeinern und bei Bedarf verbessern kann. Wie bereits bei der Transkription der Briefsammlung kommt der Netz-Community damit erneut eine entscheidende Rolle zu: Durch ihre Unterstützung werden die Zeitschriften zu transparenten, frei zugänglichen historischen Quellen, die präzise durchsuchbar, Schlagwort-indiziert und mit weiteren #Wikimedia-Ressourcen wie etwa der Online-Enzyklopädie Wikipedia verlinkt werden. Gleichzeitig werden Fehler des automatischen Texterkennungsverfahrens korrigiert.

Karin Schlautmann, Leiterin der Bertelsmann-Unternehmenskommunikation, sagt: »Als Eigentümer des Ricordi-Archivs sieht sich Bertelsmann in der Verantwortung, die darin verwahrten Dokumente aus 200 Jahren italienischer Operngeschichte nicht nur bestmöglich zu erhalten, sondern auch, sie einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Wir sind inzwischen weit fortgeschritten mit der Digitalisierung des Archivs und freuen uns insbesondere darüber, dass auch unsere Crowd-Sourcing-Projekte so gut angenommen werden. Die Collezione Digitale des Ricordi-Archivs ist schon jetzt eine echte Schatzgrube für die Wissenschaft und Musikliebhaber:innen aus aller Welt.«

Die Zeitschriften der Casa Ricordi erzählen die Geschichte eines der größten Musikverlage des 19. Jahrhunderts und einer einzigartigen kulturellen Positionierung: Neben einem feinen Gespür für musikalische Trends kannte die Innovationsfreudigkeit der Ricordi-Verleger auch in Bereichen wie Druckgrafik, Design und Werbung über mehrere Generationen hinweg kaum Grenzen. Nicht zuletzt über die Zeitschriften bestimmten sie über Jahrzehnte den gesamten italienischen, wenn nicht europäischen Musikdiskurs.

Das erste Magazin der Casa Ricordi, die »Gazzetta Musicale di Milano«, erschien 1842. Diese historische italienische Wochenzeitschrift – eine der ersten, die sich breitgefächert mit Musik, Theateraufführungen, Politik und allgemeinem Zeitgeschehen befasste – wurde sechzig Jahre lang herausgegeben. Dazu gesellten sich im Laufe der Jahre zahlreiche weitere Zeitschriften, so etwa »Rivista Minima« (1871 bis 1878), »Musica e Musicisti« (1902 bis 1905), »Ars et Labor« (1906 bis 1912), »Musica d’Oggi« (1919 bis 1942 und 1958 bis 1965) und »Ricordiana« (1951 bis 1957).

Zu den faszinierendsten Inhalten gehören reich bebilderte Reiseberichte, Nachrichten über die wichtigsten zeitgenössischen Ereignisse, Modeberichte aus London und Paris, Buchbesprechungen und Biografien berühmter Künstler:innen. Die Musikkritiken wurden von unabhängigen Kritiker:innen verfasst, die überwiegend lobten, aber auch Verrisse nicht scheuten. Einige Publikationen enthielten Notenblätter mit Auftragswerken der Kammermusik, Sammelobjekte wie künstlerisch gestaltete Postkarten oder auch Fortsetzungsromane. Oft konnten die Leser:innen an Gewinnspielen teilnehmen, bei denen hochwertige Preise wie zum Beispiel ein Klavier verlost wurden.

Einer der interessantesten Aspekte ist die Entwicklung der in den Zeitschriften geschalteten Werbung für eine breite Produktpalette – von Musikinstrumenten über Keramikprodukte und Dampfheizungen bis hin zu Verzinkungsdienstleistungen. Die Werbung wurde im Laufe der Jahre immer ausgefeilter und spiegelte eine zunehmende Öffnung der Kultur wider, die auch mit einer Kommerzialisierung einherging: Nicht zuletzt über die Zeitschriften fanden Ricordis Notenausgaben ihren Weg in die bürgerlichen Haushalte und erschlossen damit neue Zielgruppen. Damals wie heute bewegten außerdem Debatten zum Schutz von Urheberrechten Kreative und ihre Verleger. Bei der Ankündigung neuer Werke in den Zeitschriften wurde vorsorglich vor Urheberrechtsverletzungen gewarnt und die „Piraterie“ von Musikeditionen auf das Schärfste verurteilt.

Die Magazine sind nicht zuletzt wichtige Zeitdokumente zur Geschichte des Grafikdesigns: Sie wurden in den Officine Grafiche Ricordi entworfen und gedruckt, der verlagseigenen Designabteilung, in der berühmte Illustratoren wie Marcello Dudovich, Leopoldo Metlicovitz und Aleardo Terzi tätig waren. Dort wurden auch Plakate und die Umschläge der Musikausgaben der Casa Ricordi gestaltet. Die Werke der Officine Grafiche sind von bemerkenswerter Schönheit und Originalität.

Das Ricordi-Archiv, das seit 1994 zu Bertelsmann gehört, gilt als eine der weltweit wertvollsten Musiksammlungen in privater Hand. In seinem Bestand befinden sich gut 7.800 Originalpartituren von mehr als 600 Opern – darunter wertvolle Originalhandschriften von Giuseppe Verdi und Giacomo Puccini – sowie rund 10.000 Libretti, an die 6.000 historische Fotografien, zahlreiche Kostümzeichnungen sowie die komplette Geschäftskorrespondenz der Casa Ricordi von 1888 bis 1962. Bertelsmann lässt die Archivalien umfassend katalogisieren, vielfach auch restaurieren sowie digitalisieren.

Der internationale Medien-, Dienstleistungs- und Bildungskonzern engagiert sich seit Jahren auf vielfältige Weise im kulturellen Bereich, national wie international. Die »Culture@Bertelsmann«-Aktivitäten umfassen dabei Ausstellungen, Lesungen und Konzerte, das Literaturformat »Das Blaue Sofa«, aber auch den Einsatz für den Erhalt des europäischen Kulturerbes wie etwa beim Ricordi-Archiv. Als Unternehmen mit langer eigener Filmgeschichte setzt sich Bertelsmann zudem für die Restaurierung, #Digitalisierung und Aufführung bedeutsamer Stummfilme ein.

Über Bertelsmann

Bertelsmann ist ein Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen, das in rund 50 Ländern der Welt aktiv ist. Zum Konzernverbund gehören die Fernsehgruppe RTL Group, die Buchverlagsgruppe Penguin Random House, der Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr, das Musikunternehmen BMG, der Dienstleister Arvato, die Bertelsmann Printing Group, die Bertelsmann Education Group sowie das internationale Fondsnetzwerk Bertelsmann Investments. Mit rund 130.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 17,3 Mrd. Euro. Bertelsmann steht für Kreativität und Unternehmertum. Diese Kombination ermöglicht erstklassige Medienangebote und innovative Servicelösungen, die Kunden in aller Welt begeistern. Bertelsmann verfolgt das Ziel der Klimaneutralität bis 2030. Im Jahr 2021 begeht Bertelsmann den 100. Geburtstag seines Nachkriegsgründers und langjährigen Vorstandsvorsitzenden Reinhard Mohn.


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