Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Gütersloh: The Big Mistake, von Amazon lernen, nicht Amazon nachmachen​
Allenthalben wird ein großer Fehler begangen, insbesondere im Einzelhandel im weitesten Sinne.
Dass das so ist, beweisen die Zahlen und die Realität.
Man versucht, Amazon nachzumachen. Zu adaptieren. Man glaubt teilweise sogar, es besser zu können.
Kann man nicht.
Was was man tun muss (oder müsste oder sollte): Von Amazon lernen. Und von anderen (eigentlich von allen). Das ist aber etwas ganz Anderes, als es nachzumachen (oder das zu versuchen).
Und man müsste dann eigene Ideen haben, etwas Anderes machen. Und wenn es gut läuft, dann funktioniert es auch.
Aber leider ist das alles sehr, sehr komplex. Niemand weiß es genau. Frühestens später glaubt man es zu wissen, das ist aber nicht so.
Denn tatsächlich sind wir, so Nassim Nicholas Taleb, »Sklaven des Zufalls«. Und es gibt auch die Talebschen »Schwarzen Schwäne«.
Wobei »Zufall« in diesem Zusammenhang natürlich kein tatsächlicher Zufall ist. Vielmehr sind das Unwissen, Unwägbarkeiten, Überschwang, Fehleinschätzungen und solche Dinge.
Marketing ist eher ein heuristischer, probabilistischer Vorgang. Das glaubt natürlich niemand, weil man natürlich in der Regel nur die Erfolgreichen wahrnimmt – da glaubt man dann (a posteriori) zu »wissen«, warum sie erfolgreich sind. Ab und zu sieht man auch Gescheiterte … das erklärt man dann durch Pech, durch irgendwelche Umstände et cetera (»Wir haben aus unserer Sicht nichts falsch gemacht« … ja, das stimmt. Aus ihrer Sicht nicht. Das ist eine Tautologie, eine Binse, ein logischer Zirkelschluss. Denn niemand tut ja etwas, das er für so falsch hält, dass er es nicht täte, denn dann täte er es ja nicht. Und das alles gilt meist auch für den Augenblick. Vieles bereut man schon wenig später und hätte es doch lieber nicht getan. Manche gehen dann wiederum so weit, dass sie einfach gar nichts tun, um bloß nichts Falsches zu tun. Oder am vermeintlich Bewährten festhalten. Das ist natürlich auch nicht Sinn der Sache.).
»Panta rhei«. Schwimmt man einfach mit? Gegen den Strom? Oder dahin, wo man will? Oder dahin, wo es ein sinnvolles, gutes und richtiges Ziel gibt? Gibt man die Richtung vor? Kennt man überhaupt die Richtung? Gibt es überhaupt eine Richtung? Im Großen und Ganzen betrachtet eine interessante Frage. Je nach Betrachtungsebene scheint es Richtungen zu geben oder gibt es tatsächlich eine Richtung, oder es gibt Kreisläufe ohne Richtung.
Fazit
Soll heißen: Einfach mal ’nen Onlineshop zu machen, funktioniert nicht.