Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Erzbischof Hans-Josef Becker (Mitte) weihte bei seinem Besuch in der Kolumbariumskirche in Siegen-Weidenau die neue virtuelle Pfeifenorgel, rechts neben Erzbischof Becker Dechant Pfarrer Karl-Hans Köhle, an der Orgel sitzend Organist Hans-Jürgen Elbrecht, hinten stehend Organist Michael Gessner. Foto: Mareike Loos, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Kirche, die in die Zukunft weist
Paderborn, Siegen-Weidenau (pdp) Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker besuchte jetzt die zum diesjährigen Osterfest eröffnete Kolumbariumskirche Heilig Kreuz in Siegen-Weidenau. Die Kirche dient nach einem Umbau weiterhin als Gemeindekirche, aber nun auch als Urnenbegräbnisstätte und Ort der Trauerbegleitung. Als pastorales Leuchtturmprojekt wurde die Umgestaltung vom Erzbistum Paderborn gefördert. Erzbischof Becker feierte mit der Gemeinde in der Heilig-Kreuz-Kirche einen Vespergottesdienst und weihte die neue virtuelle Pfeifenorgel im Gottesdienstraum der Kirche – mit einem realen Orgelspieltisch kann damit der Klang einer realen Pfeifenorgel simuliert werden.
»Sie haben hier in Siegen-Weidenau ein Projekt mit hoher und vielfältiger pastoraler Strahlkraft realisiert. Das ist ein Kirche-Sein, das in die Zukunft weist«, freute sich Erzbischof Hans-Josef Becker bei seinem Besuch in der Kolumbariumskirche über den gelungenen Umbau. Dechant und Pfarrer Karl-Hans Köhle dankte für die finanzielle, beratende und tatkräftige Unterstützung seitens des Erzbistums Paderborn. Ein für die aktuelle Zeit zu großer Kirchenraum und rückläufige Gottesdienstbesucherzahlen hatten es erfordert, über die Veränderung des rund 60-jährigen Kirchengebäudes nachzudenken. Das Ergebnis ist ein harmonischer Dreiklang aus Gottesdienstraum, Urnenfriedhof und Trauerbegleitungsstätte.
Perspektive wird geweitet
Im Anschluss an den Vespergottesdienst dankte der Paderborner Erzbischof den beiden Kirchenvorstandsmitgliedern Helmut Angst und Heinrich Schermoly, »die viel Zeit und Herzblut in das Projekt gesteckt haben«, so Dechant Köhle. Als Dank von Seiten der Pfarrei gab es für die beiden ehrenamtlich Engagierten jeweils ein besonderes Glasbild: Es nimmt das Motiv der großen Kathedralwand in der neu gestalteten Heilig-Kreuz-Kirche auf: Die beeindruckende, durchschimmernde Glaswand in den Farben blau, grün und gelb weitet die Perspektive von der Urnenbegräbnisstätte zum Raum der Gemeindekirche bis zum Auferstehungskreuz.
Raum für Trauer und Hoffnung
Von dieser Hoffnungs-Perspektive »vom Leben zum Tod« ist die Kolumbariumskirche durchdrungen. Der Umbau hat einen Ort geschaffen, an dem die bleibende Verbundenheit mit den Verstorbenen zum Ausdruck kommt. Auch unbedachte Verstorbene finden hier eine letzte Ruhestätte. »Jeder Bereich hat in dieser Kirche seinen Platz und dennoch steht alles wunderbar miteinander in Verbindung. Dadurch ist die Kirche ein besonderer Raum für Trauer und Hoffnung zugleich«, sagt Irmtrud von Plettenberg, Gemeindereferentin und verantwortlich für die Trauerpastoral.
Die Trauerbegleitung hat in der Kirche unter der ehemaligen Orgelbühne ihren Raum gefunden. Ein Team von Ehrenamtlichen leistet in der Kirche einen Präsenzdienst, so dass trauernde Menschen anderen Menschen begegnen können, die »mit offenem Herzen und Zeit zum Zuhören« für die Trauernden da sind, so Irmtrud von Plettenberg.
Gelebte Evangelisierung
Die Kolumbariumskirche in Siegen vereint sichtbar mehrere Schlüsselthemen aus dem »Zielbild 2030+«, das im Oktober dieses Jahres beim Diözesanen Forum des Erzbistums Paderborn für die weitere Bistumsentwicklung vorgestellt und diskutiert wurde. Das Projekt in Siegen fördert Ehrenamt, ist ein Glaubensort im Pastoralen Raum, an dem Liturgie und Sakramente gefeiert werden, und zeigt, dass Kirche für Menschen da ist, hier insbesondere für Trauernde. »So dient die Kirche dem Leitkriterium der Evangelisierung des Menschen von heute«, ist Dechant Köhle überzeugt.