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Bad Salzuflen: Rathausturm erzählt Schötmars GeschichteZoom Button

Stadtführer Jens Leuschner, Volksbank-Vorstandssprecher Matthias Kruse, Bürgermeister Dirk Tolkemitt und Volksbank-Vorstand Matthias Smit übergeben die neue Tafel und wählen einen Platz für den kommenden QR-Code-Stein aus., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Bad Salzuflen: Rathausturm erzählt Schötmars Geschichte

Vor 100 Jahren wurden #Schötmar die Stadtrechte verliehen. Viele über das Jahr verteilte Feierlichkeiten gedenken dem heutigen Ortsteil von #Bad #Salzuflen und seiner ganz besonderen Geschichte. Der richtige Anlass für #Stadtführer Jens Leuschner, um die Aufmerksamkeit der Bürgerinnen und Bürger auf den Rathausturm in Schötmar zu richten und das #Denkmal zum Leben zu erwecken. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung erarbeitete er eine neue Tafel und einen in den Boden eingelassenen Stein, der mit einem QR-Code versehen ist, um die interessante Geschichte der Turmspitze zu erzählen. Als erster Schritt wurde im Beisein des Stifters, der #Volksbank Bad Salzuflen eG, die Tafel am Denkmal montiert. Im Laufe des Novembers erfolgt die Montage des #QR-#Code-Steines. Bürgermeister Dirk Tolkemitt dankte allen Beteiligten für ihr besonderes Engagement.

Die Turmspitze ist das letzte Relikt des ehemaligen Rathauses von Schötmar, das früher anstelle des Volksbankgebäudes am Markt stand. Das stattliche Gebäude von 16 mal 21 Metern wurde 1827 im Auftrag des Kaufmanns Clamor Adolph Hülsemann (1799 bis 1847) errichtet. Hülsemann hatte in eine Schötmaraner Kaufmannsfamilie eingeheiratet, deren Geschäft im Ursprung bis auf das Jahr 1769 zurückging. Mit seiner Frau Caroline Philippine Pecher baute er das Unternehmen weiter aus, nach 1847 entstand unter Führung der neuen Besitzerfamilie Brüggemann ein richtiges Kaufhaus: Textilabteilung, Eisenwaren – im »Brüggemannschen Haus« gab es (fast) alles und damit war es im damaligen Amt Schötmar ein ganz zentraler Anlaufpunkt. Nicht zuletzt, weil August Brüggemann (1852 bis 1909) den Wert von großzügigen Rabatten für die Lipper erkannt hatte und marketingtechnisch geschickt zu nutzen wusste. Brüggemann war daneben auch als Rendant der Amtssparkasse Schötmar tätig. In dieser Funktion wurden ihm 1909 erhebliche Unterschlagungen nachgewiesen und das Unternehmen ging Konkurs.

Aus dieser Konkursmasse kaufte die damalige Dorfgemeinde Schötmar das Haus für 38.000 Mark und baute es zum Sitz der Gemeindeverwaltung um. Dabei erhielt es schon die Inschrift »#Rathaus«, obwohl Schötmar zu dieser Zeit noch keine eigenständige Stadt war. Erst mit der Verleihung der Stadtrechte 1921 wurde aus dem »Kauf-« auch offiziell das »Rathaus« der jungen Stadt. Dazu erfolgten weitere Umbauten um den repräsentativen Charakter des Gebäudes stärker zu betonen. Dieser wurde – im wahrsten Sinne des Wortes – 1941 gekrönt, als auf dem Dach der Turm hinzugefügt wurde. Während des #Zweiten #Weltkrieges wurde der Turm genutzt, um anfliegende Luftverbände der Alliierten zu melden. Entsprechend der jeweiligen Flugrichtung wurde eine Alarmkette ausgelöst und potentielle Angriffsziele vorgewarnt. Erst 1949 erhielt der Turm sein Uhrwerk.

Nach Fertigstellung des neuen Rathauses an der Rudolph-Brandes-Allee 19 für die 1969 gebildete Großgemeinde Bad Salzuflen war das über 150 Jahre alte Gebäude ohne Nutzung. 1981 erfolgte der Abriss des Gebäudes. Anschließend entstand an diesem historischen und zentralen Ort in Schötmar die neue Hauptstelle der Volksbank. Beim Abriss wurde der Rathausturm samt Uhrwerk geborgen und »steht seitdem als Erinnerung an die frühere Eigenständigkeit Schötmars« in unmittelbarer Nähe von Schloss und Marktplatz.


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