Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Foto: Sarah Koska, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Es ist ein beeindruckendes Stück Zeitgeschichte, das Sandra Lüpkes in ihrem Roman darbietet: »Die Schule am Meer« war ein privates, ganzheitlich orientiertes und als Internat geführtes reformpädagogisches Landerziehungsheim auf der Nordseeinsel Juist. 1925 gegründet, erarbeitete sich die Schule rasch einen überregionalen Ruf. Doch nur neun Jahre später, 1934, wurde die Schule vor dem Hintergrund der #NS-»Gleichschaltung« und des staatlichen Antisemitismus geschlossen. Im Rahmen der Literaturtage stellt Sandra Lüpkes ihren #Roman »Die Schule am Meer« am Mittwoch, 10. November 2021, in #Verl vor. Beginn ist um 19.30 Uhr im Pädagogischen Zentrum der Gesamtschule an der Sankt-Anna-Straße 28.
1925 auf Juist: Tatkräftig und voller Ideale gründet eine Gruppe von Lehrern am äußersten Rand der Weimarer Republik ein ganz besonderes Internat. Mit eigenen Gärten, Seewasseraquarien und Theaterhalle. Es ist eine eingeschworene Gemeinschaft: die jüdische Lehrerin Anni Reiner, der Musikpädagoge Eduard Zuckmayer, der zehnjährige Maximilian, der sich mit dem Gruppenzwang manchmal schwer tut, sowie die resolute Insulanerin Kea, die in der Küche das Sagen hat.
Doch das Klima an der Küste ist hart in jeder Hinsicht, und schon bald nehmen die Spannungen zu zwischen den Lehrkräften und mit den Insulanern, bei denen die Schule als Hort für Juden und Kommunisten verschrien ist. Im katastrophalen Eiswinter von 1929 ist die Insel wochenlang von der Außenwelt abgeschlossen. Man rückt ein wenig näher zusammen. Aber kann es Hoffnung geben, wenn der Rest der Welt auf den Abgrund zusteuert?
Sandra Lüpkes ist auf Juist aufgewachsen und hat lange dort gelebt. Bei Besuchen im Heimatmuseum der Insel fiel ihr auf, dass im Zusammenhang mit der Schule im Juister Westen fast immer nur von deren charismatischem Leiter, dem Theatermann Martin Luserke, die Rede war. Nicht aber von anderen prägenden Pädagogen wie Anni Reiner, ihrem Mann Paul, Rudolf Aeschlimann, Fritz Hafner oder dem Dirigenten und Komponisten Eduard Zuckmayer. Dank ihrer Recherchen auf Juist, in Berlin und im Tessin ist es Sandra Lüpkes gelungen, die Geschichte dieses einzigartigen ganzheitlichen Schulkonzepts und der Menschen, die es prägten, lebendig werden zu lassen. Dokumentarisch exakt, wo es möglich war, und mit literarischer Fantasie, wo sich Lücken auftaten.
Der Eintritt beträgt zwölf Euro. Für den Besuch der Veranstaltung ist eine verbindliche Kartenreservierung im Bürgerservice Verl unter Telefon (05246) 961-196 oder per E-Mail an buergerservice@verl.de erforderlich. Bei der Reservierung müssen die eigenen Kontaktdaten und die Kontaktdaten möglicher Begleitpersonen angegeben werden. Abgeholt und bezahlt werden die Karten am Veranstaltungsabend. Werden Plätze reserviert und ohne Stornierung bis spätestens eine Woche vor der Veranstaltung nicht eingelöst, wird der Eintrittspreis in Rechnung gestellt.
Für den Besuch der #Lesung gilt die 3G-Regel. Das heißt, vor Ort muss eine vollständige Impfung oder Genesung oder ein negativer Coronatest (bescheinigt und nicht älter als 48 Stunden, kein Selbsttest) vorgelegt werden.