Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Das #Klinikum #Gütersloh plant, ab dem Jahr 2022 rund 41,6 Millionen Euro in neue #Gebäude und medizinische Ausstattung zu investieren. In der fast vierjährigen Bauzeit entstehen ein neuer Zentral-OP mit neun ##OP-Sälen, eine neue operative Intensivstation mit elf Betten sowie eine neue Verwaltung. Das Klinikum Gütersloh hat deswegen eine Aufstockung des Gesellschafterdarlehens um 25,94 Millionen Euro auf insgesamt 38,5 Millionen Euro beim Gesellschafter Stadt Gütersloh angefragt. In einem Empfehlungsbeschluss an den Rat sprach sich der Finanzausschuss für die Gewährung dieser Summer aus. Die endgültige Entscheidung trifft der Rat in seiner Sitzung am 8. Oktober 2021.
»Wir arbeiten hier im Klinikum teilweise in Gebäuden, die noch aus der Gründungszeit des Klinikums stammen. Diese #Bausubstanz ist mittlerweile so alt, dass wir ständig renovieren und modernisieren müssen, ohne damit Strukturen verbessern zu können«, sagt Maud Beste, Geschäftsführerin des Klinikum Gütersloh. Zunächst habe man nur mit einer Sanierung und Restrukturierung des Zentral-OP im Bestand sowie einer Erweiterung um zwei Operationssäle auf neun OPs geplant. Doch im Laufe der Planung, die bereits seit dem Jahr 2018 läuft, sei aber allen Beteiligten klar geworden, dass eine kleinteilige Renovierung und Sanierung im Bestand einer »#Operation am offenen Herzen« gleich käme und im Endeffekt mit sehr hohen Kostenrisiken verbunden gewesen wäre. Zudem wurde die zu geringe Ausstattung mit Intensivbetten im Laufe der Jahre zu einem zunehmenden Engpass für die Versorgungskapazität im Klinikum und im Kreis Gütersloh.
»Wir haben deswegen unsere Planung aus 2019 noch einmal überdacht und ein neues Konzept erarbeitet«, so Maud Beste weiter, die mit ihrem Vorhaben auch den Aufsichtsrat bereits überzeugte. Wie dringend notwendig neue OP-Säle und die Erhöhung der Intensivbettenkapazitäten ist, habe man in der #Corona-#Pandemie gesehen. Im Regierungsbezirk Detmold gebe es in anderen Kreisen durchschnittlich 30 #Intensivbetten pro 100.000 Einwohner, im Kreis Gütersloh verfüge man aber nur über 15 Intensivbetten pro 100.000 Einwohner. »Wir decken mit unserem Vorhaben einen konkreten Bedarf ab und sichern eine bestehende Versorgungslücke ab«, sagt Maud Beste weiter.
So wird zunächst die Verwaltung, die in einem sanierungsbedürftigen Gebäude aus den 1950er-Jahren an der Virchowstraße untergebracht ist, abgerissen. Danach wird an den bisherigen OP-Trakt auf einer Grundfläche von rund 1.200 Quadratmetern ein zweigeschossiger Anbau mit neuer Lüftungs- und Klimatechnik errichtet. Nach der Fertigstellung wird der bisherige OP-Trakt umgebaut und saniert, so dass ein komplett neuer Zentral-OP-Bereich entsteht, dem eine neue operative Intensivstation mit elf Betten, überwiegend mit Hygieneschleusen ausgestattet, angeschlossen ist. Insgesamt verfügt das Klinikum dann über 29 Intensivbetten. Die neue Verwaltung soll zweigeschossig an der Brunnenstraße auf einem Grundstück des Klinikums entstehen.
Die Investition soll über ein Gesellschafterdarlehen der Stadt Gütersloh sowie über einen Kredit der #Sparkasse #Gütersloh finanziert werden. Die Entscheidung zum Gesellschafterdarlehen – eine in der Wirtschaft gängige Finanzierungsform – fiel einstimmig im Finanzausschuss der Stadt Gütersloh und muss nun noch durch einen Ratsbeschluss bestätigt werden. »Das ist ein sehr starkes Commitment der Politik sowie der Stadtverwaltung für das Klinikum Gütersloh und wir sind unserem Träger hierfür unendlich dankbar«, sagt Maud Beste. Es habe sich in den vergangenen Jahren und insbesondere in der Corona-Zeit deutlich gezeigt, wie wichtig eine professionelle medizinische Versorgung für Gütersloh und die Umgebung ist. Eine Investition in das Klinikum sei auch eine Investition in die Zukunft und in die Gesundheitsregion Gütersloh, so Maud Beste weiter.
»Wir haben einen soliden Finanzierungsplan aufgestellt und können unserem städtischen Gesellschafter die Kapitaldienstfähigkeit bieten, aber aufgrund der fehlenden Investitionsfördermittel des Landes #NRW hätten wir eine solche Bausumme nicht stemmen können«, so Maud Beste weiter. Die jährlichen Fördermittel seien zwar hilfreich für die Finanzierung von Zinsen und Tilgung, aber seien nicht ausreichend zur Finanzierung von Großprojekten. Und dies gelte trotz der Tatsache, dass das Klinikum Gütersloh im Jahr 2020 einen Überschuss von über zwei Millionen Euro erwirtschaftet habe.
»Die Notwendigkeit dieser Investition wird einhellig gesehen und duldet keinen weiteren Aufschub. Die Finanzierung über ein Trägerdarlehen ist #alternativlos«, so die Erste Beigeordnete und Stadtkämmerin Christine Lang. »Das Klinikum leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur stationären Gesundheitsversorgung im Kreis Gütersloh und wird aus dem anstehenden Prozess der Landeskrankenhaus- planung eher gestärkt hervorgehen. Insoweit rechnen wir nicht mit einem relevanten Ausfallrisiko. Gleichwohl sei es bedauerlich, dass der Kreis Gütersloh die Stadt hier allein lasse, obwohl die #Patienten zu etwa 50 Prozent nicht aus dem #Stadtgebiet kommen. Dies könne auf Dauer nicht so bleiben.«