Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Ehemaliges Empfangsgebäude des Bahnhofs Isselhorst-Avenwedde. Foto: A. Savin, »WikiCommons«, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
#Avenwedde kann auf eine mehr als 800 Jahre zurückreichende Geschichte blicken. Dabei war der Gütersloher Stadtteil schon immer etwas »anders«: Avenwedde hat sich nicht um eine Kirche herum gebildet, sondern setzte sich schon immer aus einer Streusiedlung zusammen. Und dennoch hatte Avenwedde beispielsweise als Kern einer Großgemeinde immer wieder eine herausragende Position für die Region.
Die Geburtstunde Avenweddes lässt sich nicht klar festlegen. Deshalb müssen sich Historiker auf die erste urkundliche Erwähnung des heutigen Gütersloher Stadtteils berufen. Im Jahre 1196, genauer gesagt am 17. April, taucht auf einer Urkunde des Osnabrücker Bischofs Gerhard die Bauernschaft »Ovenwide« auf. So gilt dieses Jahr als Stunde Null in der Geschichte Avenweddes, dessen Wortbedeutung wahrscheinlich auf eine Schaf- oder Mufflonweide hindeutet.
Schon damals war Avenwedde keine typische Siedlung. Sie bildete sich nicht um einen Ortkern herum, hat also kein eigentliches Zentrum. Vielmehr ist sie eine Streusiedlung, die sich auf der großen Fläche Avenweddes verteilt. Lediglich die römisch-katholische Kirche ist bis heute das verbindende Element in Avenwedde.
Genau wie #Spexard oder die Stadt #Wiedenbrück gehörte auch die Bauernschaft Avenwedde dem zum Fürstbistum #Osnabrück gehörende Amt Reckenberg an. Erst mit der Säkularisation im Jahre 1803 wurde die Zugehörigkeit zum Amt #Reckenberg hinfällig: Im Rahmen des Reichsdeputationshauptschluss wurde das Bistum Osnabrück aufgehoben und dem Kurfürstentum Hannover zugeschlagen. Zwölf Jahre später gelangte Avenwedde dann schließlich an Preußen.
Im folgenden Jahr gehörte Avenwedde gleichzeitig auch dem Landkreis Wiedenbrück an und bildete mit den Orten Kattenstroth-Spexard und Linteln die Großgemeinde Avenwedde. Seit dem 1. April 1889 galt Avenwedde wieder als eigenständige Gemeinde, nachdem viele Bürger der Meinung waren, dass die Gemeinde Avenwedde einfach zu groß sei um nur von einem Amtsvorsteher verwaltet zu werden. Weitere Veränderungen ergaben sich im Jahre 1910, als aus den Gemeinden Avenwedde, Spexard und Friedrichsdorf der Amtsverband Avenwedde wurde, der seit 1913 nicht mehr zum Amt Reckenberg gehörte.
Ihre Selbstständigkeit musste die Gemeinde erst im Jahre 1970 aufgeben. Im Zuge der Kommunalreform wurde Avenwedde zum Gütersloher Stadtteil ernannt. Dieser Zusammenschluss mit der Dalkestadt brachte dem neuen Stadtteil viele Vorteile ein: So verpflichtete sich die Stadt Gütersloh beispielsweise eine Sporthalle zu bauen, Schulen zu erweitern oder auch das Radwegenetz zu erweitern.
Heute leben in Avenwedde auf 21 Quadratkilometern etwa 17.500 Einwohner. Bis heute hat sich kein Zentrum im eigentlichen Sinne in Avenwedde herausgebildet. Der Ort besteht immer noch aus den beiden Teilen Avenwedde-Bahnhof sowie Avenwedde-Mitte. Herausragendes Merkmal im Ortsteil Avenwedde-Mitte ist die viergleisige Eisenbahnstrecke, die seit 1848 als wichtige Verbindung zwischen dem Ruhrgebiet und Norddeutschland dient und Teil der Köln-Mindener-Eisenbahn ist.
Übrigens: Avenwedde wird von seinen #Einwohnern auch gerne einmal »#Bonewie« genannt. Entstanden ist der Ausdruck aus dem französischen Ausdruck »bonne ville«, was soviel heißt wie »schönes Dorf«. Somit stellt der Ausdruck »Bonewie« eine Verballhornung des französischen Ausdrucks dar und stammt wahrscheinlich aus der französischen Besetzung Westfalens unter #Napoleon.
Sankt-Hubertus-Schützenbruderschaft Avenwedde Friedrichsdorf von 1892
Am 25. Februar 1892 beginnt die Vereinsgeschichte mit Unterzeichnung des Gründungsprotokolls im damaligen Vereinslokal Sagemüller-Immelwirth. Viele Traditionen aus den Anfangsjahren der Bruderschaft sind bis heute nicht weg zudenken. Es hat sich aber auch einiges getan.
Bereits im ersten Vereinsjahr wurde ein Schützenfest ausgerichtet. Johannes Schlüppmann ging als erster #König des #Vereins in die Geschichte ein. An seine Seite wählte er Katharina Bettenworth. Bis 1964 wurde das #Schützenfest auf dem Hof der Witwe Meier Avenwedde in Avenwedde ausgerichtet. Erst seit dem darauffolgenden Jahr begrüßen die Hubertusschützen Ihre Gäste auf dem „Alten Schützenplatz“ neben dem Vereinsheim. Nicht von Anfang an traten die Grünröcke der Hubertusschützen in gleichnamigen auf. Zu Beginn wurde nur ein Schützenhut getragen. Die heute bekannte grüne Uniform sollte sich erst in den darauffolgenden Jahren etablieren.
Neben den jährlich stattfindenden Schützenfesten wurde besonders in den ersten Jahren viel an der Vereinsarbeit getan. So wurde der Thron um weitere Mitglieder erweitert, eine neue Satzung vorgelegt sowie eine Schützenfestkapelle gesucht. Im Jahr 1920 wurde die Avenwedder Kapelle (heute »Musikverein Avenwedde«) erstmals namentlich erwähnt. Bis heute spielt der Musikverein Avenwedde sowie der Spielmannszug Blau-Weiß Avenwedde auf dem jährlichen Schützenfest und begleitet den Verein auch abseits des Festes musikalisch.
Aufgrund der geschichtlichen Ereignisse, wie der im Jahr 1899 in Friedrichsdorf stattfindenden Mission oder der Inflation im Jahr 1923 wurde kein Schützenfest gefeiert. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 wurde die Vorstandsarbeit sogar eingestellt und erst wieder nach dem Ende des Krieges wieder aufgenommen; tatkräftig ging man an die Arbeit.
Eine Besonderheit obliegt dem im Jahre 1939 amtierenden Königspaar Ewald Stammmeier und Änne Wittenstein. Sie ahnten damals noch nicht, dass Ihre Regentschaft aufgrund des zweiten Weltkrieges und der darauf folgenden Kriegswirren ganze elf Jahre dauern sollte.
Im 35. Jahr der Vereinsgeschichte wurde unter anderem der Vorstand durch Neuwahlen deutlich erweitert. Die damals neugegründeten Nachbarvereine »Bürgerschützenverein Avenwedde« (heute Sankt-Sebastianus-Schützenbruderschaft Avenwedde) sowie der »Bürgerschützenverein Friedrichsdorf und Umgebung« nahmen zum ersten Mal am Festumzug teil. Bis heute hat sich auch hieran nichts geändert. Der Verein legt viel Wert darauf ein freundschaftliches Verhältnis mit den benachbarten Vereinen im Umkreis zu pflegen. So steht neben dem Besuch des Schützenfestes der vorab genannten Vereine auch ein Besuch bei den Sankt-Georg-Schützen in der Sürenheide oder bei den »Hubertusschützen« in Spexard mittlerweile auf dem jährlichen Plan.
Am 19.05.1949 fand man nach der Pause der vergangenen Jahre, wieder im Gasthof Reilmann zusammen, wo die heute bestehende Bruderschaft gegründet wurde. Zum ersten Brudermeister wurde Fritz Großekathöfer gewählt. Die Satzung wurde verabschiedet und der Verein in den »Zentralverband der historischen deutschen Schützenbruderschaften« aufgenommen.
Auch die Jugend kommt bei den Hubertusschützen nicht zu kurz. Im Jahr 1951 wurde zum ersten Mal die Idee aufgegriffen, eine Jugendgruppe zu bilden. Darum fand im Haus Reilmann ein erstes zwangloses Schießen für Jungendliche statt. Erst seit dem Jahr 1970 findet das Vogelschießen der Jungschützen ebenfalls auf dem jährlichen Schützenfest statt. Vor 1970 wurde dies immer auf einem jährlich stattfindenden Ausflug gemacht, damit dies aber mehr Gehör fand, hat man es auf das Schützenfest verlegt. Der Pfingstsonntag steht somit bis heute im Namen der Jungschützen. Bis heute hat sich die Jugendabteilung bzw. die Jungschützenabteilung mehr als positiv entwickelt. Heute sind es knapp 90 Jungschützen, die sich neben dem aktiven Schießen auch anderweitig im Vereinsleben engagieren.
1953 wurde der Betritt zum »Deutschen Schützenbund« gefordert, um Kleinkaliberschießen durch zuführen. Für die Anschaffung von Holzgewähren wurde das Rohmaterial gestiftet, sodass in der Fabrik von Josefine Venjakob Vorbereitungen getroffen werden konnten. Clemens Venjakob übernahm hier unter anderem die Aufbewahrung der Gewehre. Im Jahr 1965 wurde dieser zum Brudermeister gewählt und übte sein Amt bis zum Jahr 1973 aus. Er war es der das Vogelschießen unter den ehemaligen Königen ins Leben rief. Das uns heute bekannte Königin-der-Könige-Schießen war somit geboren. Der erste der sich den Titel sicherte war damals Stephan Kempkensteffen, der König der Jahre 1968/69. Mittlerweile wird im jährlichen Wechsel der König-der-Könige, die Königin-der-Königinnen sowie der Jungschützenkönig-der-Jungschützenkönige ausgeschossen. Auch das im Jahr 1978 wiederbelebte Bierkönigschießen erfreut sich bester Beliebtheit. Im anschluss an dem bis heute jährlich stattfindenden Abendspaziergang findet dieses statt. Der erste Bierkönig der neuen Epoche war Hermann Bollweg. Er lieferte sich einen spannenden Wettkampf mit Wolfgang Mense.
Aktive Schützen die dem Schießsport leben, gab und gibt es bis heute. Relativ erfolgreich konnten sich die Hubertus-Sportschützen kontinuierlich unter den ersten Rängen behaupten. Der Schießclub wurde mit dem Beitritt der Bruderschaft zum »Westfälischen Schützenbund« 1962 als eigenständige Abteilung gegründet und besteht somit mehr als 50 Jahre. Am Delegiertentag des Schützenkreises Gütersloh wurde Gründungsmitglied Rudi Lakamp aufgrund seiner 53-jährigen Amtszeit als Kassierer, aufgrund seines unermüdlichen Einsatzes im Schießclub, 2016 der selten verliehene »Westfalenstern an der Lippischen Rose« überreicht.
Ein weiterer erwähnenswerter Punkt war die Wahl des im Jahr 1954 amtierenden Brudermeisters Otto Hensdiek zum Bezirks-Bundesmeister. Er führte den bis heute jährlich stattfindenden Bezirksbruderschaftstag ein. Welcher im Jubiläumsjahr 1992 erstmals durch die Hubertusschützen ausgerichtet wurde. Neben der Ausrichtung des Bezirksbruderschaftstages fand auch das Bezirkskönigsschießen mit den vorangestellten Bezirksjungschützentagen im Jahr 2006 auf unserem Festplatz statt. Erfreulicher Weise holte unser Kaiser Hermann-Josef Wullengerd den ersten Bezirksvogel (die Jahre zuvor wurde auf Scheiben geschossen) aus dem Fang und blieb bis heute der Einzige, der diesen Titel in unseren Verein trägt.
Den Leitsatz des Vereins »#Glaube, #Sitte, #Heimat« versuchen die Schützen bis heute zu leben. So wird viel Wert auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der zugehörigen Pfarrkirche gelegt. In diesem Zusammenhang wurden in den vergangenen Jahren bereits so einige Auszeichnungen verliehen. So löste im Jahr 1966 Pastor Keß den amtierenden Präses Pfarrer Wilhelm Schlepp ab und ernannte diesen zum Ehrenpräses. Der amtierende Bezirkspräses Pfarrer Josef Ludwig aus Verl verlieh Pfarrer Schlepp im Anschluss sogar die »Dr.-Peter-Louis-Plakette« vom Zentralverband der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften. Kurz vor dem 100-jährigen Jubiläum wurde aber auch selbst Pfarrer Keß aufgrund seiner 25jährigen Tätigkeit als Präses vom Bezirksverband Wiedenbrück mit dem »Sankt-Sebastianus-Ehrenschild-am-Bande« ausgezeichnet. Eine Ehrung die nur Präses verliehen wird. Im Jahr 1994 trat Pastor Markus Korsus als Pfarradministrator – mit den Aufgaben eines Pfarrers – die Nachfolge von Pfarrer Keß an. So war es offensichtlich, dass Markus Korsus zum neuen Präses und Pfarrer Keß zum Ehrenpräses ernannt werden wird. Bis zu seiner Versetzung im Jahr 2015 in die Pfarrgemeinde der Stadt Verl, engagierte sich Markus Korsus immer gerne am Vereinsleben und hatte stets ein offenes Ohr für die Belange der Hubertusschützen. Im vergangenen Jahr wurde er dann selbst zum Ehrenpräses ernannt und mit dem goldenen Hubertusorden ausgezeichnet. Seit der Jahreshauptversammlung im Jahr 2017 wurde Heinz Vollmer offiziel zum Präses der Bruderschaft ernannt.
Ein weiterer besonderer Punkt in der Vereinsgeschichte war die Gründung des Damencorps. Dies passierte am 11.09.1983. Es waren 21 Damen die sich im Pfarrheim Sankt Friedrich trafen und die Zukunft der Damen im Verein der Hubertus Schützen besiegelten. Bis heute konnten sie viele neue Mitglieder gewinnen. Die erste Vorsitzende war Helga Mense. Sie war es auch, die als erste Frau in der Vereinsgeschichte im Jahr 1995 den Vogel von der Stange holte und ab da an sogar als Kaiserin regierte, da Sie bereits 1971/72 Königin an der Seite von Reinhold Hensdiek war.
Die Schützen können mit Stolz auf 125 Vereinsgeschichte zurück blicken. Manch ein Ablauf aus den frühen »Kindertagen« des Vereins wurde bis heute beibehalten. So beginnt das Schützenfest bis heute am Samstagabend, gefolgt vom Antreten am Vereinslokal am Sonntag und endet am Montagmorgen mit dem Vogelschießen. Seit dem Jahr 1997 wurde die Schützenmesse auf dem Hof von Bruno Landwehrjohann ausgerichtet. Dies sollte sich bis zum Jahr 2012 nicht ändern. Seit dem wird die Schützenmesse am Pfingstmontag auf dem Hof von Norbert Pollmeier ausgerichtet. Sein Sohn Ralf Pollmeier fertigt seit 1998 auch den Vogel für das jährlich stattfindende Vogelschießen am Pfingstmontag an. Besonders beliebt ist auch das seit Jahren stattfindende Marschmusikkonzert am Freitag vorm Schützenfest, welches von den beiden Musikvereinen in Avenwedde ausgeführt wird.
Neben den Jahreshighlight dem Schützenfest, diversen Ausflügen und dem im seit 1964 offiziellen Vereinslokal Reilmann stattfindenden Winterball, sei noch zu erwähnen, dass die Schützen auch darüber hinaus in der Gemeinde sehr engagiert sind. So wurde zum Beispiel zum 100-jährigen Vereinsjubiläum im Jahr 1992 an verschiedenen Standorten 100 Eichen gepflanzt. Die Einnahmen aus der jährlichen Weihnachtsbaumsammelaktion werden an soziale Einrichtungen im Kreis Gütersloh gespendet. Im Jahr 2016 Jahr stellten die Schützen Ihre Vereinsräume auf Nachfrage des unter anderem »Arbeitskreises Asyl« der Evangelischen Kirchengemeinde für ein adventliches Beisammensein für die Flüchtlinge aus dem Fuchsweg zur Verfügung. Sei es die Ausrichtung des Volkstrauertrages oder ein Seniorennachmittags – bei den Hubertusschützen ist immer was los.
Zurzeit werden die knapp 500 Schützen von Rainer Peters als Erster Brudermeister geführt. Er übernahm erst im Jahr 2010 das Amt des zweiten Brudermeisters und löste dann zwei Jahre später Ulrich Menneken als Erster Brudermeister ab. An seiner Seite steht ihm seit 2017 sein Stellvertreter Jürgen Deisilker zur Seite. Ein durchaus wichtiges Ereignis der letzten Jahre war die Überarbeitung der Vereinssatzung mit Hilfe von weiteren Vereinsmitgliedern. Welche jetzt auf aktuellem Stand ist und zur Freude aller Beteiligten im Juli 2016 beim Amtsgericht Gütersloh im Vereinsregister eingetragen wurde. Gemeinsam arbeitet man aktiv an neuen Ideen, nimmt konstruktive Kritik entgegen und versucht immer motiviert am Vereinsleben teilzunehmen.
Sankt-Sebastianus-Schützenbruderschaft Avenwedde
Die Sankt-Sebastianus-Schützenbruderschaft Avenwedde wurde am 25. April 1926 als »Bürgerschützenverein« gegründet. Fünf Gründungsmitglieder – Eberhard Cahmen, Heinrich Corsmeyer, Hermann Gaisendrees, Johann Pickert, Johann Venjakob – beriefen die erste Versammlung des neuen Vereins in die Gaststätte Michelswirth an der Sundernstraße ein.
Der erste Vorstand wurde gewählt. Die Mitglieder wurden nunmehr repräsentiert durch den Ersten Vorsitzenden Heinrich Schirl, den Kassierer Peter Cahmen, den Schriftführer Heinrich Plaßmann und den Schießoffizier Josef Johannhörster. Als Fahnenoffiziere gehörten dem ersten Vorstand Hermann Kleinemas, Otto Stickling und Konrad Kahmen an. Das Vereinslokal wurde die Gaststätte Michelswirth und hier am 4. und 5. September 1926 das erste Schützenfest gefeiert.
Die Gründungsabsicht, den Schützenverein für alle Bürger der Gemeinde zu öffnen wurde erfolgreich umgestezt und so waren schon kurz nach der Gründung Männer aller Bevölkerungsschichten vertreten. Stellvertretend seien hier Zimmerleute, Bauern, Tischler, Drahtzieher, Frisöre, Dachdecker, Weber, Bahnbeamte, Gastwirte und Maurer genannt.
Das zweite Schützenfest am 16. und 17 Juli 1927 wurde zeremoniell durch sechs Throndamen repräsentiert. Am 18. Juli 1927 fand das erste Vogelschießen an der Strangmühle statt. Die Königswürde errang Heinrich Schierl und trat mit seiner Königin Franziska Westerfelhaus nebst Throngefolge die Nachfolge der Throndamen an.
Als Festtermin wurde bis zum zweiten Weltkrieg der dritte Sonntag im Juli festgelegt. Das Schützenfest wurde um diesen Tag als dreitägiges Ereignis gefeiert. Mehr auf der Website des Vereins …
Bürgerschützenverein Friedrichsdorf und Umgebung
Der Erste Weltkrieg war vorüber, die Zeiten waren noch unruhig, es gab viele Arbeitslose. Das Geld war knapp aber man versuchte sich zu begegnen. In den privaten Haushalten gab es weder Fernsehen noch Radio. So begann eine neue Zeit, in der viele Vereine ins Leben gerufen wurden.
So kam es, dass einige Männer aus Friedrichsdorf und Umgebung drängten, auch hier im Ort einen Schützenverein zu gründen. Der hiesige Gastwirt Theo Niermann rief also am 20. Juni 1926 eine Gründerversammlung ein. Aus Überlieferungen von Mitgründern sollen 40 bis 50 Männer an dieser Versammlung teilgenommen haben. 30 von ihnen seien dem Verein sofort beigetreten.
Aus dem Protokollbuch, das nicht ausführlich berichtet, geht hervor, dass die Versammlung gut besucht war. Es traten etwa 30 Männer dem Verein spontan bei. Man wählte einen provisorischen Vorstand. Heinrich Kruhöfer übernahm als Erster Vorsitzender zunächst die Verantwortung für die Neugründung.
Die Ausarbeitung von Vereinsstatuten wurde beschlossen und dafür ein Ausschuss gewählt. Man legte sofort einen Termin für die erste Generalversammlung fest. Der Gasthof Niermann wurde zum Vereinslokal erwählt und erhielt den Namen »Schützenhof«.
Eine Kommission sprach kurz darauf bei Herrn Meier Schulte aufm Erlei vor, um die Pachtung eines Grundstückes für die Errichtung eines Scheibenstandes, der möglichst umgehend durch Eigenleistung erstellt werden sollte, in die Wege zu leiten. Der Bau des Standes konnte alsbald in Angriff genommen werden. Er lag in einem freundlichen, lichtdurchfluteten Mischwald und war mehr als 100 Meter lang. Ein bewallter, tiefer Schussgraben mit seitlichen Traversen lief auf den gemauerten Kugelfang mit vorstehenden Scheiben zu. Ein idealer Platz für Übungsschießen, Wettkämpfe und Feiern. Mehr auf der Website des Vereins …