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»Die Kinder nicht in Watte packen« – Eltern von Kindern mit angeborenem Herzfehler sollten stärker in alle Prozesse eingebunden werden, sagt die Kardiologin Katharina Schmitt. Foto: Orbon Alija, Istockphoto, »Wort & Bild Verlag«, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

»Die Kinder nicht in Watte packen«

Baierbrunn (ots) Kinder mit angeborenem Herzfehler haben die Chance auf ein ganz normales Leben. Zwar können Herzoperationen, Maschinen und #Medikamente wichtige Hilfe leisten, einen Herzfehler zu korrigieren. »Doch für die langfristige gesunde Entwicklung ist es wohl mindestens ebenso wichtig, die Eltern von Anfang an eng miteinzubeziehen«, sagt Prof. Dr. Katharina Schmitt, Oberärztin an der Klinik für Angeborene Herzfehler – Kinderkardiologie des Deutschen Herzzentrums Berlin, im Gespräch mit dem Apothekenmagazin »Baby und Familie«.

Familienzentrierte Versorgung wirkt langfristig positiv

Mit dem Forschungsprojekt »Familienzentrierte Versorgung«, das Katharina Schmitt im Deutschen Herzzentrum Berlin gemeinsam mit der Psychologin Dr. Hannah Ferentzi leitet, soll die Zufriedenheit der betroffenen Familien gesteigert werden. »Die Eltern nehmen an interdisziplinären Besprechungen mit allen Personen teil, die das Kind behandeln«, erklärt die Kardiologin. »Das gibt den Eltern die Gelegenheit, Fragen zu stellen und ihre Einschätzung zum Zustand ihres Kindes mitzuteilen.« Das Ziel: Die Eltern sollen möglichst viel zum Umgang mit der Krankheit ihres Kindes erfahren. Dazu beitragen soll unter anderem, dass Eltern während des gesamten Aufenthaltes eine Kontaktschwester als Ansprechpartnerin haben.

Dass eine derartige Versorgung langfristig positive Effekte zeigt, konnten Katharina Schmitt und ihre Kollegin im Rahmen einer bundesweiten Studie nachweisen: »Kinder mit Herzfehler erreichen im Schnitt das gleiche Bildungsniveau wie andere, wenn die Eltern gut informiert sind und sie entsprechend fördern. Viele Kinder mit angeborenem Herzfehler haben eine verzögerte Entwicklung – etwa in ihrer Sprache, Wahrnehmung und Motorik«, sagt Schmitt.

Die meisten Kinder können normal Sport treiben

Ob die Kinder Einschränkungen in ihrer körperlichen Aktivität erleben, hängt von der Schwere des Herzfehlers ab. »Der Großteil unserer Kinder kann ebenso viel Sport treiben wie gesunde Kinder«, so Herzspezialistin Katharina Schmitt. »Noch vor 20 Jahren hat man Kinder, die schwere Herzfehler hatten, in Watte gepackt. Doch diese Praxis gilt mittlerweile als überholt.«

Das vollständige Interview mit Kardiologin Prof. Dr. Katharina Schmitt lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von »Baby und Familie«. Das Apothekenmagazin »Baby und Familie« September 2021 liegt aktuell in den meisten Apotheken aus. Viele relevante Gesundheits-News gibt es zudem unter https://www.baby-und-familie.de sowie auf Facebook und Instagram.

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