Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Foto: Susie Knoll, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Bonn, Köln (ots) Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet auf Grund der grassierenden hoch ansteckenden Delta-Variante des Corona-Virus mit verstärkten Einschränkungen für ungeimpfte Menschen im Herbst und Winter. Bei »Phoenix« sagte Lauterbach: QEs gibt nur zwei Möglichkeiten: Lockdown für alle oder Einschränkungen für Ungeimpfte. Ein Lockdown für alle wird nicht mehr kommen, daher werden wir dann bei Ungeimpften strenger sein müssen als jetzt.« Dies werde dazu führen, »dass wir mit der 2G-, oder 2G- plus 3G-Regelung wie in Hamburg, operieren müssen, weil wir es sonst nicht in den Griff bekommen.« Im Herbst, wenn sich wieder deutlich mehr Menschen in Innenräumen aufhielten und vermehrt Erkältungskrankheiten auftreten würden, erwartet Lauterbach einen weiteren deutlichen Anstieg der Sars-CoV-2-Infektionen. »Wir brauchen eine Impfquote von mindestens 75 Prozent der Gesamtbevölkerung, nicht nur bei Erwachsenen, um die Delta-Variante deutlich zu entschleunigen«, mahnt der Epidemiologe. Herdenimmunität sei wegen der Delta-Variante rein rechnerisch nicht mehr möglich. Dies erreiche man nur mit einem Impfstoff der 100prozentig gegen diese Varianten wirke, wenn sich gleichzeitig 85 Prozent der Menschen impfen lassen würden. Umgekehrt brauche man bei einem hohen Reproduktionswert und etwa 85-prozentiger Wirksamkeit des Impfstoffes eine Impfquote von annähernd 100 Prozent, um Herdenimmunität zu erreichen.
Der mangelnden Impfbereitschaft müsse man mit gezielten Informationen begegnen, sagte Lauterbach, der selbst auch als Impfarzt tätig ist. »Mein Eindruck ist, dass immer noch sehr viele Fehlinformationen verbreitet sind, dass Menschen den Wert der Impfung unterschätzen aber gleichzeitig die Nebenwirkungen überschätzen«, führt Lauterbach im »Phoenix«-Interview aus. Hier sei noch viel Aufklärungsarbeit nötig und man müsse hier möglichst individuell den wissenschaftlichen Stand referieren.