Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Neulich las ich so einen psychologischen Artikel im Netz, der erklärte, wieso es im Leben recht schnell zu Missverständnissen kommen kann. Ganz einfach: das menschliche Hirn ist nicht in der Lage, das Wort »kein« zu begreifen. Oder Negationen überhaupt. Der Mensch ist von Natur aus eben positiv. Was passiert also mit Sätzen, die »kein« enthalten? Das wird einfach gestrichen und schon ist der Sinn diametral entgegengesetzt. Unglaubliche Theorie? Nee, stimmt. Ich bin das beste Beispiel.
Da hatte ich so ein vielversprechendes Date mit – nennen wir ihn einfach Markus, passt immer – groß, schlank, Akademiker – echte Sahneschnitte. Und der interessierte sich nicht für Fußball. Es gab grad irgendwelche Meisterschaften, als wir in Kontakt waren und der Hinweis sollte betonen, dass ein Date mit mir immer vorgehen würde, niemals Public Viewing oder so etwas. »Fußball ist kein Hobby von mir«, versicherte er also nochmal, als wir uns dann endlich im Lokal trafen. Was sag ich, was denk ich, spitze, das ist ja auch so ein Thema, dem ich nichts abgewinnen kann. Nee, aber die Kollegen, die reden ja soviel darüber, und dann dieses Drama mit dem Auf und Ab vom Paderborner Verein, was denkst du darüber denn? Da haben sie doch auch so ein Theater mit dem Ortsschild gemacht, ich fand das ja eigentlich cool … Bundesligastadt … und hm, also das letzte Spiel und in welche Runde schaffen wir …
Und ich rede und rede und mein Gegenüber schaltet ab und guckt nur noch. Der Abend war gelaufen. Ich hab nie wieder etwas von ihm gehört.
Tja, »kein Fußballfan« eben. Vermutlich ein Psychologe, der mich als Testperson brauchte – er warf dann absichtlich diese »kein«-Aussage in den Raum, um zu sehen, was passiert. Und ich bin voll drauf angesprungen …
Eine Erkenntnis weiter, eure Trulla