Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Berlin (ots) Anschnallen, Sound aufdrehen, losfahren: Radio hören und Auto fahren gehören einfach zusammen. Das zeigt sich auch in den Fahrzeugen neuester Generation, die über immer intelligentere Kommunikations- und Unterhaltungssysteme verfügen und dennoch das Radio- und Audioangebot in den Mittelpunkt stellen. Neben den linearen Angeboten über UKW, DAB+ und IP-Streaming lassen sich über die Cockpits der neuen Fahrzeuggenerationen auch non-lineare Abruf-, Podcast- oder Musikstreaming-Angebote nutzen - zum Teil über herstellereigene Systeme, vor allem aber über die Vernetzung mit dem Smartphone, die in allen neueren Fahrzeugen mittlerweile Standard ist. Das sind wesentliche Ergebnisse der heute von »VAUNET« und der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen veröffentlichten Studie »Switch On: In-Car-Audiosysteme«.
Marco Maier, Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste des »VAUNET« und Geschäftsführer von Radio-Tele FFH: »In-Car-Audiosysteme machen Autos zu mobilen Info- und Entertainmentzentralen und sind ein wichtiges Entscheidungskriterium beim Autokauf geworden. Gerade die sichere und einfache Bedienbarkeit und das schnelle Auffinden der relevanten Radio- und Audioprogramme haben einen besonders hohen Stellenwert für die Kunden. Kooperationen zwischen Radio- und Automobilbranche helfen, die Systeme noch stärker auf die Nutzerbedürfnisse auszurichten und das Audioerlebnis im Auto zu perfektionieren.«
Die wichtigsten Studienergebnisse
In allen untersuchten Fahrzeugmodellen ist Radio im Infotainmentsystem fest integriert. Ein UKW-Empfang ist in allen Fahrzeugen möglich. 87,5 Prozent der analysierten Infotainmentsysteme verfügen zudem über DAB+ und rund 50 Prozent über ein fest integriertes Internet-Radio, das IP-Streams auch ohne Smartphone-Koppelung ermöglicht. Alle Modelle bieten darüber hinaus die Möglichkeit, ein Smartphone mit dem Infotainmentsystem zu koppeln. Die verbreitetste Koppelungslösung ist Apple CarPlay (91,7 Prozent), gefolgt von Android Auto (79,2 Prozent) und MirrorLink (25,0 Prozent). In rund einem Drittel der Systeme sind bereits Musikstreaming-Dienste integriert. Spitzenreiter ist Spotify vor Napster und Amazon Music. Als Alternative zum markeneigenen Sprachassistenten warten rund ein Drittel der untersuchten Fahrzeugmodelle mit Amazon Alexa auf und 12,5 Prozent mit »Google Home«.
Die Analyse der verbauten Infotainmentsysteme zeigt, dass neun von zehn Fahrzeugmodellen (91,7 Prozent) eine eigene Menü-Kachel bieten, um darüber Radio- und Medieninhalte direkt anzusteuern. Darüber hinaus verfügen 45,8 Prozent der analysierten Fahrzeuge über eine physische Taste in der Mittelkonsole zur direkten Ansteuerung von Radio- und Medieninhalten. Über diese Menüpunkte und Tasten werden neben den linearen Radioprogrammen auch Radio- und Audio-On-Demand-Angebote zugänglich gemacht. Die Nutzungsoptionen in den Fahrzeugen werden damit vielfältiger, aber auch komplexer und teilweise unübersichtlicher für die Nutzer.
Alle untersuchten Fahrzeuge haben mindestens ein Display, das auch zur Darstellung von Radio- und Audioinhalten dient. Metadaten von Radio- und Audioinhalten (Sendernamen und -logos, Artist-Cover, Titel, Genre, et cetera) sind somit unverzichtbar für die richtige Darstellung und Sortierung von Audioinhalten.
Studiengrundlage und weitere Teilstudien
Für den Studienteil »Switch On: In-Car-Audiosysteme« wurden die Infotainmentsysteme in 24 Fahrzeugmodellen von 18 Automobilherstellern der Baujahre 2018 bis 2021 untersucht und dokumentiert: Von Bildschirmgrößen, Steuerungsarten, Radio- und Audio-Zugangswege über integrierte Plattformen und Aggregatoren sowie die Möglichkeiten zur Smartphone-Koppelung bis hin zum Zukunftsthema Auffindbarkeit von Radio, Audio und Plattformen. Umgesetzt wurde die Studie von der MHP Management- und IT-Beratung GmbH mit Unterstützung der Screens GmbH Stuttgart.
Für die zweite von »VAUNET« betreute Teilstudie »Fast Forward: Zukunft In-Car-Audio« führt der Verband derzeit Interviews mit Expert:innen aus Radio/Audio- und Automobilindustrie durch. Der Schwerpunkt liegt auf Strategien, technologischen Entwicklungen und der Nutzung von Daten – etwa Fahrzeug-, Nutzungs- und Metadaten – sowie Kooperationen zwischen der Radio- und Automobilbranche. Die Ergebnisse werden im weiteren Jahresverlauf veröffentlicht.
Beide »VAUNET«-Teilstudien sind Teil der Gesamtstudie »On Track - Studien zu Audio und Mobilität«, die im vergangenen Jahr aus dem Branchendialog zum Thema Audio im Auto auf Initiative des Journalismus Lab hervorgegangen ist. Das Forschungsprojekt wird von der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit »VAUNET« , RTL Radio Deutschland und dem »MedienNetzwerk Bayern« durchgeführt. Zudem wird das Projekt inhaltlich von der »radio NRW GmbH« und der Ford-Werke GmbH unterstützt.