Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Abbildung: »Gala«, Gruner + Jahr, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Ein schmerzhafter Tag erwartet Stephanie Gräfin Bruges-von Pfuel, 60, am 24. August 2021 – auch wenn sie ihn herbeigesehnt hat: In Berlin beginnt endlich der Prozess gegen jenen Raser, der im März 2019 ihren 26-jährigen Sohn Charly Bagusat beim Überqueren einer Straße erfasste. Sieben Tage später erlag Charly seinen Verletzungen. In einem berührenden »Gala«-Interview (Heft 34/2021, ab morgen im Handel) spricht Stephanie von Pfuel jetzt erstmals ausführlich über ihren schier unerträglichen Verlust.
»Besonders schlimm sind jedes Jahr der Unfalltag, der Todestag, der Geburtstag und Weihnachten«, sagt Stephanie von Pfuel. »Charlys Verlust fühlt sich an, als hätte man mir ein Körperteil amputiert. Ich lerne gerade, mit einem Arm oder Bein zu leben, das geht. Aber ich leide unter grauenvollen Phantomschmerzen.« Sie hoffe, dass der Angeklagte »jeden Abend mit dem Gedanken einschläft, dass er jemanden umgebracht hat. Er hat mir das Liebste genommen, was man einem Menschen nehmen kann: sein Kind.«
Gemeinsam mit ihrer Tochter Sophie, 31, wird Stephanie von Pfuel im Gerichtssaal sein. »Ich habe große Angst vor dem Prozess, werde aber trotzdem teilnehmen. Weil ich dem Menschen, der mein Kind getötet hat, ins Gesicht schauen möchte. Ich wünsche mir, dass er eine gerechte Strafe bekommt. Schlimm wäre für mich, wenn er mit einer Bewährungsstrafe davonkommen würde.«
Quelle: »Gala«