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Karliczek: Psychische Gesundheit durch interdisziplinäre Zusammenarbeit stärkenZoom Button

​Bundesforschungsministerin Anja Karliczek beim Rundgang durch die Einrichtung. Foto: Hans-Joachim Rickel, BMBF, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Karliczek: Psychische Gesundheit durch interdisziplinäre Zusammenarbeit stärken

Berlin (ots) Bundesforschungsministerin Anja Karliczek hat heute das Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit der Ruhr-Universität Bochum besucht. Hier arbeiten Forscherinnen und Forscher aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Fachbereichen gemeinsam daran, die psychische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu verbessern. Der Standort Bochum wurde im Frühjahr als einer von insgesamt sechs zukünftigen Standorten des neuen Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit ausgewählt. Jetzt fällt der Startschuss für die Erarbeitung des gemeinsamen Konzeptes.

Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek

»Die Corona-Pandemie hat uns einmal mehr vor Augen geführt, wie verletzlich wir alle sind. Sie hat zu vermehrtem Stress, Einsamkeit und damit auch zu psychischen Problemen geführt. Leider müssen wir damit rechnen, dass viele Menschen noch längerfristig mit den Folgen zu kämpfen haben.

Auch abseits der Corona-Krise möchte ich den Fokus noch stärker auf das Leid der von psychischen Krankheiten Betroffenen richten und für einen sensibleren Umgang damit werben. Menschen mit psychischen Problemen fühlen sich leider noch immer stigmatisiert und schämen sich häufig für ihre Erkrankung. Um dies zu ändern, müssen wir die Grundlagen und Auslöser psychischer Krankheiten noch besser verstehen.

Das Konzept der Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung bedeutet: Die besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten deutschlandweit vernetzt zusammen, um Spitzenforschung zu betreiben und die Forschungsergebnisse so zügig wie möglich in die Praxis zu bringen.

Der Standort Bochum ist einer von insgesamt sechs ausgewählten Standorten im neuen Deutschen Zentrum für Psychische Gesundheit. Und das Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit – kurz FBZ – der Ruhr-Universität wird ein wichtiger Teil des Bochumer Standortes sein.

Das FBZ leistet exzellente Arbeit im Bereich der psychischen Gesundheit. Als Teil des neuen Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit wird seine Bedeutung weiter zunehmen und es wird einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der psychischen Gesundheit in Deutschland leisten.«

Hintergrund: Neues Deutsches Zentrum für Psychische Gesundheit

Psychische Erkrankungen sind in Deutschland weit verbreitet und gehen mit einer hohen Krankheitslast einher. Krankheitsursachen und -mechanismen sind in vielen Fällen jedoch noch unzureichend verstanden, medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapieverfahren zeigen oft nur begrenzt Wirkung.

Forschung ist daher notwendig, um wirksamere und an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtete Präventions-, Diagnose- und Therapieverfahren zu entwickeln. Die deutsche Forschungslandschaft ist zwar sehr gut aufgestellt - die Kompetenzen und Expertisen müssen jedoch gebündelt und weiterentwickelt werden. Mit der Etablierung eines Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit bringt die Bundesregierung daher die stärksten Kräfte der beteiligten Fachdisziplinen zusammen und ermöglicht eine zielgerichtete, langfristige und praxisorientierte Zusammenarbeit. Ziel ist es, Forschungsergebnisse rascher in die Praxis zu überführen, um so die Situation von Menschen mit psychischen Erkrankungen zu verbessern sowie die psychische Gesundheit der Bevölkerung zu stärken.

In einem kompetitiven Auswahlverfahren wurden im März 2021 sechs Standorte für das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit ausgewählt. Neben Bochum sind dies Berlin, München, Mannheim, Jena und Tübingen. Die sechs Standorte erarbeiten von September an ein gemeinsames Forschungskonzept für das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit. Die wissenschaftlichen Arbeiten sollen von 2023 an beginnen und mit bis zu 30 Million Euro jährlich gefördert werden.

Hintergrund: Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit (FBZ)

In den Hochschulambulanzen des FBZ werden seit 2013 Patientinnen und Patienten mit psychischen Störungen in der gesamten Bandbreite nach dem Stand internationaler Forschung behandelt. Jährlich sind dies über 3.000 Personen in allen Altersgruppen. Das FBZ erforscht die Ursachen psychischer Gesundheit und Krankheit im Zusammenspiel mit psychologischen, biologischen und sozialen Faktoren. Die Erkenntnisse werden zur Verbesserung der Therapien und der Ausbildung von Fachpersonal verwendet sowie international veröffentlicht. Das FBZ verfügt über eine umfassende Infrastruktur zur Durchführung von Studien. Dazu gehören die Lehrstühle für Klinische Psychologie und Psychotherapie sowie Klinische Kinder- und Jugendpsychologie mit postgradualen Ausbildungen für Psychotherapie bzw. Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie.

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