Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Beim Autogipfel am Mittwoch wird es unter anderem um die Folgen des Elektroauto-Booms für kleine Zulieferer gehen. Diese drohen den technischen Anschluss zu verpassen, zeigt eine neue Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW): Die Zahl der Patentanmeldungen zu Elektroantriebssträngen steigt bei ihnen kaum, während die großen Zulieferer schon heute mehr elektrische als konventionelle Neuerungen erfinden.
Es wird der letzte Autogipfel mit Angela Merkel sein, der am Mittwoch in Berlin stattfindet. Wenn die Kanzlerin die Chefs der großen deutschen Autobauer empfängt, wird es auch um die Situation der kleinen Zulieferer gehen. Denn spätestens seitdem die EU-Kommission das Fit-for-55-Paket vorgelegt hat, neigt sich das Zeitalter des Verbrenners in Europa dem Ende entgegen. Bis 2035 sollen in der EU nur noch Pkw mit Null-Emissionen zugelassen werden. Für die Autobauer und Ihre Zulieferer bedeutet das: Umrüsten und ein neues Produktportfolio aufbauen.
Das IW hat die Patentanmeldungen der Autoindustrie in Deutschland mit Bezug zum elektrifizierten Antriebsstrang ausgewertet. Das Ergebnis: Der Technologiewandel in den Forschungsabteilungen der Großunternehmen ist längst in vollem Gange, doch die kleinen Zulieferer kommen nicht hinterher.
Elektro auf dem Vormarsch
Die deutschen Pkw-Hersteller BMW, VW und Daimler tüfteln bereits seit 2015 zunehmend am elektrischen Antriebsstrang: Die Zahl ihrer Patente in diesem Bereich stiegen seitdem stark, während die für den konventionellen Antriebsstrang zurückging. 2017 meldeten die Hersteller erstmals mehr Elektro-Patente an als konventionelle. Und auch die fünf umsatzstärksten Zulieferer steuern klar in eine Zukunft mit Null-Emissionen. Bei ihnen lag der Anteil des klassischen Antriebstrangs an den Patentanmeldungen 2018 zwar noch 2,5-mal so hoch wie beim elektrischen – doch der Abstand schrumpft schnell, da die Zahl der konventionellen Patentanmeldungen sinkt und die für den elektrischen Antriebsstrang steigt.
Absatzmarkt verschwindet
Schlecht sieht es hingegen bei den anderen Zulieferern aus: Hier liegt der Anteil des konventionellen Antriebsstranges bei den Patentanmeldungen noch immer rund 3,5-mal höher als beim elektrischen Antrieb. Anders als bei den Platzhirschen steigt der Anteil im zukunftsträchtigen Bereich zudem kaum. Erschwerend kommt hinzu, dass nur wenige der kleinen Unternehmen überhaupt am Elektroantrieb forschen: 2018 waren hier lediglich 37 Unternehmensgruppen mit Patentanmeldungen aktiv. Zum Vergleich: Für den konventionellen Antriebsstrang meldeten 126 Unternehmensgruppen Patente an. Sollten die Unternehmen es nicht schaffen, ihre Forschung und Entwicklung zukunftsfähig zu machen, müssen sie in den nächsten zehn Jahren mit einem deutlichen Geschäftsrückgang und perspektivisch mit dem Verschwinden ihres Absatzmarktes rechnen.