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Überzeugten sich vom neuen Glanz der 64 Jahre alten Sonnenuhr: Lara Kiffe (Duale Studentin, Stadt Gütersloh), Monika Geißler (Zweite Vorsitzende, Förderkreis Stadtpark-Botanischer Garten), Daniela Toman (Fachbereich Grünflächen, Stadt Gütersloh) und Ulrich Paschke (Untere Denkmalbehörde, Stadt Gütersloh), Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Gütersloh (gpr). 64 Jahre bei Sonnenschein, Regen, Wind und Schnee draußen in der Natur setzen zu – da kann es sein, dass Farbe abblättert und Rost sich ansetzt. So auch bei der Sonnenuhr im Botanischen Garten von Gütersloh. Jetzt aber erstrahlt das Kunstwerk von 1957 nach einer Restauration wieder in neuem Glanz.
»An der Sonnenuhr hat einfach der Zahn der Zeit genagt«, erklärt Daniela Toman vom Fachbereich Grünflächen der Stadt Gütersloh den Grund für die Maßnahme. Mithilfe des Förderkreises Stadtpark-Botanischer Garten Gütersloh, der die ideelle und finanzielle Förderung zur Pflege, Erhaltung und Entwicklung des Stadtparks zum Ziel hat, konnte die Restaurierung jetzt umgesetzt werden. Und weil der Gütersloher Stadtpark und somit auch die Sonnenuhr als Teil dessen seit dem Jahr 2000 unter Denkmalschutz steht, war es dem Fachbereich Grünflächen ein besonderes Anliegen, die Restaurierung gemeinsam mit der städtischen Unteren Denkmalbehörde durchzuführen. Ulrich Paschke, für den Denkmalschutz in der Stadt zuständig, legte einen Kriterienkatalog vor, nach dem die Sonnenuhr in ihren ursprünglichen Zustand zurückverwandelt werden sollte. »Alte Techniken, mit denen die Uhr hergestellt wurde, ergaben die Anforderungskriterien an die Restaurierung«, erklärt der Experte. »Ziel war es, dieses Zeitzeugnis möglichst authentisch wiederherzustellen.« Grundlage dafür sind hier das Denkmalschutzgesetz und die Charta von Venedig von 1964, die als zentrale und international anerkannte Richtlinie in der Denkmalpflege gilt. Durchgeführt wurden die Arbeiten in einer Spezialwerkstatt durch eine in der Region ansässige Firma.
Seit wenigen Tagen erstrahlt die Sonnenuhr jetzt wieder in sattem Grün an ihrem Platz im Asterngarten. Auch der markante Weserstein, auf dem sie steht, wurde gereinigt und zeigt endlich wieder seinen dezenten roten Ton. Und das Wichtigste: »Sie funktioniert und zwar korrekt«, freut sich Daniela Toman. Auf der Sonnenuhr lässt sich, wie es sich gehört, die aktuelle Uhrzeit ablesen, allerdings nur bei Sonnenschein. Das Kunstwerk läuft nach mitteleuropäischer Sommerzeit und wird auch im Winter nicht verstellt. »Der Test um 13.26 Uhr, dem Hochstand der Sonne, war erfolgreich«, berichtet Toman.
Und so kann die Sonnenuhr auch immer noch die Besucherinnen und Besucher im Botanischen Garten begeistern. Mitten in den Wirtschaftswunderjahren war sie 1957 nach Gütersloh gekommen. Der damalige Vorsitzende des Gütersloher Verkehrsvereins, Walter Hoffschildt, hatte bei einem Besuch der Zweiten Großen Ruhrländischen Gartenbau-Ausstellung 1952 ein ähnliches Objekt gesehen. Das Exemplar ließ ihm keine Ruhe, er erkundigte sich nach dem Hersteller. Schlossermeister Kirschbaum, der sich eigentlich zur Ruhe gesetzt hatte, öffnete auf Bitten Hoffschildts noch einmal seine Werkstatt und schmiedete eine Sonnenuhr für Gütersloh. Fünf Jahre später wurde sie an zentraler Stelle im Botanischen Garten als Spende des Verkehrsvereins aufgestellt.