Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Als Bundeskanzler/in ist geeignet … Abbildung: ZDF, Forschungsgruppe Wahlen, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Langsam nimmt der Bundestagswahlkampf an Fahrt auf, ab nächster Woche kann man Briefwahlunterlagen erhalten. Sowohl bei der Beurteilung der Personen an der Spitze als auch der Parteien ist eine vergleichsweise große Dynamik festzustellen. Die Gewinner sind bisher eindeutig Olaf Scholz und die SPD, während vor allem Armin Laschet weiter verliert und mit ihm die CDU/CSU.
Wer kann Kanzler?
Der bereits vor zwei Wochen feststellbare Einbruch bei den Werten von Armin Laschet geht weiter: Jetzt halten ihn nur noch 28 Prozent (minus sieben) als Kanzler geeignet (nicht geeignet: 67 Prozent). Noch seltener (23 Prozent; minus zwei) wird Annalena Baerbock als geeignet angesehen (nicht geeignet: 70 Prozent). 59 Prozent hingegen (plus fünf) trauen inzwischen Olaf Scholz das Amt des Bundeskanzlers zu (nicht geeignet: 33 Prozent). Der Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden ist jeweils »weiß nicht«.
Am liebsten als Kanzler
Entsprechend hat Olaf Scholz seinen Vorsprung bei der K-Frage weiter ausgebaut. Am liebsten wäre 44 Prozent (plus zehn) Olaf Scholz als Kanzler, gefolgt von Armin Laschet, für den sich nur noch 21 Prozent (minus acht) aussprechen. 16 Prozent (minus vier) sind für Annalena Baerbock.
Projektion: Union und Grüne verlieren – SPD legt deutlich zu
Relativ starke Veränderungen gibt es auch bei der Projektion: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU nur noch auf 26 Prozent (minus zwei), die SPD könnte mit 19 Prozent (plus drei) rechnen, ihr bester Wert seit fast drei Jahren. Die AfD käme auf elf Prozent (unverändert), die FDP auf elf Prozent (plus eins), die Linke auf sieben Prozent (unverändert), die Grünen auf 19 Prozent (minus zwei) und die anderen Parteien zusammen auf sieben Prozent (unverändert), darunter keine Partei die mindestens drei Prozent erreichen würde.
Damit hätte keine Zweier-Koalition eine Mehrheit. Reichen würde es für eine Koalition aus CDU/CSU, SPD und FDP, eine aus CDU/CSU, Grünen und FDP oder eine aus »Grünen«, SPD und FDP beziehungsweise SPD, »Grünen« und FDP. Nicht reichen würde es für »Grün-Rot-Rot«.
Top-Ten: Laschet und Baerbock bleiben im Negativbereich
Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung (»Was halten Sie von?«) liegt Angela Merkel weiterhin auf Platz eins mit einem Durchschnittswert von 2,5 (Juli II: 2,6) auf der Skala von +5 bis -5. Es folgen mit deutlichem Abstand Olaf Scholz mit 1,4 (Juli II: 1,2), Markus Söder mit 1,3 (Juli II: 1,4), Robert Habeck mit 1,1 (Juli II: 1,1), Heiko Maas mit 0,7 (Juli II: 0,9), Horst Seehofer mit 0,3 (Juli II: 0,4), Jens Spahn ebenfalls mit 0,3 (Juli II: 0,2) und Christian Lindner mit 0,2 (Juli II: 0,2). Weiter im Negativbereich liegen Armin Laschet mit minus 0,3 (Juli II: minus 0,2) und Annalena Baerbock mit minus 0,4 (Juli II: minus 0,5).
Aktuelle Corona-Maßnahmen
Die aktuell geltenden Corona-Maßnahmen fallen für 56 Prozent (plus vier) gerade richtig aus, 23 Prozent (minus sechs) fordern, dass die Maßnahmen härter ausfallen sollen und 18 Prozent (plus zwei) finden die Vorgaben übertrieben.
Einschränkungen für Geimpfte und Genesene und kostenpflichtige Selbsttests
Dass es für vollständig Geimpfte und Genesene in Zukunft weniger Einschränkungen geben soll als für Nicht-Geimpfte, finden jetzt 67 Prozent (plus sieben) aller Befragten richtig, 29 Prozent (minus acht) lehnen das ab. Eine sehr deutliche Mehrheit von 75 Prozent – darunter jeweils mehr als 80 Prozent bei den Anhängern von Union, SPD und »Grünen« – befürwortet es, dass in Zukunft die Corona-Schnelltests selbst bezahlen muss, wer sich nicht impfen lassen will. 22 Prozent finden das nicht richtig, darunter knapp zwei Drittel der AFD-Anhänger (65 Prozent).
Zuschauer in der Fußball-Bundesliga
Zurzeit gibt es eine Debatte darüber, welche Corona-Regeln für die Zuschauer in der Fußball-Bundesliga gelten sollen. Einzelne Vereine haben angekündigt, dass sie nur noch vollständig Geimpfte oder Genesene in die Stadien lassen wollen. Eine solche Regelung finden 30 Prozent aller Befragten richtig. Dass zusätzlich auch Nicht-Geimpfte mit einem aktuellen Test ins Stadion dürfen, finden 49 Prozent richtig. 15 Prozent sind grundsätzlich gegen Zuschauer in den Fußballstadien.
Waldbrände in der Mittelmeerregion
Die aktuell in einer Reihe von Mittelmeerländern wütenden Waldbrände sind nach Meinung von 60 Prozent hauptsächlich eine Folge des Klimawandels. 35 Prozent hingegen glauben das nicht.
Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 10. bis zum 12. August 2021 bei 1.252 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Dabei wurden sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund plus-minus drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von zehn Prozent rund plus-minus zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 26 Prozent, SPD: 25 Prozent, AFD: sieben Prozent, FDP: elf Prozent, »Linke«: sechs Prozent, »Grüne«: 21 Prozent.
Das nächste bundesweite »Politbarometer« sendet das ZDF am Freitag, 27. August 2021. Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen Frageformulierungen auf https://forschungsgruppe.de.