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»Nachwuchskräfte nicht als günstiges Personal ausnutzen« Online-Doc bietet Tipps für Azubis im Kreis GüterslohZoom Button

Unter www.dr-azubi.de bekommen Berufsanfänger Rat rund ums Thema Ausbildung – auch in Corona-Zeiten. Foto: Alireza Khalili, NGG, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

»Nachwuchskräfte nicht als günstiges Personal ausnutzen« Online-Doc bietet Tipps für Azubis im Kreis Gütersloh

Im Kreis Gütersloh starten derzeit Tausende Schulabgänger ins Berufsleben. Aber was ist durch Corona anders? Darf der Chef Kurzarbeit anordnen? Was passiert mit der Übernahme nach der Abschlussprüfung? Antworten auf diese Fragen können Berufsanfänger unter www.dr-azubi.de bekommen – und zwar kostenlos.

Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres hingewiesen. »Auch in Betrieben, die unter den Folgen von Corona leiden, sollten sich Nachwuchskräfte nicht um ihre Rechte bringen lassen«, betont Gaby Böhm von der NGG-Region Bielefeld-Herford. So sei es nicht hinnehmbar, wenn Hoteliers und Gastronomen Azubis unbezahlte Überstunden machen ließen, um pandemiebedingte Einbußen »wettzumachen«.

Die Online-Sprechstunde des DGB bietet dabei nicht nur Rat in puncto Pandemie. „Auch wer wissen will, welchen Urlaubsanspruch es gibt oder welche Arbeiten in der Ausbildung erlaubt sind, bekommt im Netz kompetente Hilfe“, so Böhm. Gerade im Gastgewerbe und im Lebensmittelhandwerk berichteten Azubis überdurchschnittlich oft von Problemen. Viele Arbeitgeber nähmen es in diesen Branchen mit den Vorschriften nicht so genau – und ließen Nachwuchskräfte etwa fachfremde Arbeiten machen, so die NGG. Häufig seien zudem die Ausbilder nicht ansprechbar oder wegen Kurzarbeit gar nicht im Betrieb.

Die Gewerkschaft verweist außerdem auf die Pandemie-Folgen für den Ausbildungsmarkt. Nach Angaben der Arbeitsagentur sank die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber auf einen Ausbildungsplatz in Nordrhein-Westfalen um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Stand: Juli 2021). Die stark getroffene Hotellerie verzeichnete sogar einen Rückgang von 24 Prozent. Gastro-Betriebe erhielten ein Fünftel weniger Bewerbungen. Auch die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze sank (Hotelbranche: minus 22 Prozent; Gastronomie: minus drei Prozent). Böhm: »Die Betriebe sind gut beraten, angesichts des Fachkräftemangels gezielt Nachwuchs zu suchen. Dabei muss die Ausbildung attraktiver werden. Viele Missstände gab es lange vor Corona.« Berufsanfängern rät Böhm, sich bei Problemen Unterstützung beim Betriebsrat oder der Gewerkschaft zu suchen.

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