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Starkregen – THW-Einsatzende noch nicht in SichtZoom Button

Die Schwerpunkte des Einsatzes liegen weiterhin vor allem in Nordrhein-Westfalen sowie in Rheinland-Pfalz. Foto: Yann Walsdorf, THW, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Starkregen – THW-Einsatzende noch nicht in Sicht

Seit mehr als zwei Wochen ist das Technische Hilfswerk (THW) in Folge der andauernden Regenfälle des Sturmtiefs »Bernd« im Einsatz. Besonders Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wurden schwer getroffen, aber auch in weiteren Bundesländern kam es zu Einsätzen. In der Spitze hat das THW pro Tag rund 4.000 Einsatzkräfte entsandt. »Die Aufgabenschwerpunkte verändern sich mit der zunehmenden Einsatzdauer«, erklärt THW-Präsident Gerd Friedsam. »In den ersten Tagen ging es vor allem um Menschenrettung, Pump- und Sicherungsarbeiten. Jetzt liegt der Schwerpunkt auf der Wiederherstellung der Infrastruktur in den besonders betroffenen Gebieten.«

Ab dem 14. Juli 2021 sind viele Gebiete von starken Niederschlägen getroffen worden. Innerhalb kurzer Zeit kam es zu Überschwemmungen – Pegelstände von sonst kleineren Flüssen stiegen um bis zu drei Meter über den zuvor jemals gemessenen Maximalwert. Deiche und Stauwehre erreichten in sehr kurzer Zeit ihre Maximalfüllhöhe. In einigen Landkreisen wurde der Katastrophenalarm ausgerufen.

Schon vorher waren Einsatzkräfte des THW aufgrund der Unwetterwarnungen tätig geworden. Sie unterstützen etwa beim Befüllen von Sandsäcken und hielten sich für weitere Einsätze bereit. Wenige Stunden nach dem Starkregen war das THW bereits mit 2.000 Helferinnen und Helfer vor Ort und hat gemeinsam mit Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und Bundeswehr zunächst die Menschen vor den Fluten in Sicherheit gebracht. Auch Aufgaben zum Hochwasserschutz wie Deichsicherung sowie Sandsack- und Transportlogistik standen ebenso wie Pumparbeiten zu Beginn des Einsatzes im Vordergrund. Drohende Dammbrüche konnten abgewendet werden und mit großflächigen Evakuierungen wurden Menschen in Sicherheit gebracht. Innerhalb eines Tages entstand am Nürburgring ein so genannter Bereitstellungsraum für insgesamt 5.000 Personen. Auch an anderen Stellen errichteten THW-Kräfte solche Bereitstellungsräume und unterstützen weiterhin mit Fachpersonal.

Mit Rückgang des Wassers wandelte sich der Einsatz. Das THW unterstützt in den betroffenen Gebieten nun schwerpunktmäßig bei der Wiederherstellung der Infrastruktur und den Aufräumarbeiten. An vielen Stellen ist die Stromversorgung unterbrochen, hier hilft das THW mit seinen Notstromaggregaten. Einsatzkräfte bereiten Trinkwasser auf und stellen es der Bevölkerung dort zur Verfügung. Außerdem helfen Fachkräfte bei der Beurteilung der Standsicherheit von Gebäuden. Darüber hinaus betreibt das THW eine Vielzahl von Verpflegungsstellen für Einsatzkräfte, Freiwillige und die Bevölkerung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Wiederherstellung der Verkehrswege.

»Aktuell gibt es rund 80 beschädigte Brücken und zahlreiche Straßenschäden. Unsere Einsatzkräfte arbeiten mit Hochdruck, um hier Abhilfe zu schaffen. Bereits Samstag können wir die erste Behelfsbrücke freigeben. Es wird die größte sein, die wir in unserer Geschichte errichtet haben«, erläutert Friedsam.

Das THW kooperiert bei all diesen Aufgaben eng mit den anderen Einsatzorganisationen und den Behörden. So sind im Bereitstellungsraum Nürburgring Feuerwehren, Polizeikräfte, die Bundeswehr und weitere Hilfsorganisationen untergebracht. An den Einsatzstellen wird Hand in Hand gearbeitet. »Ich möchte an dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank aussprechen. Sowohl unseren eigenen Einsatzkräften als auch unseren vielen Partnern und Unterstützern. Dazu gehören Familien, Freunde, Arbeitgeber sowie Kolleginnen und Kollegen und alle anderen, die unseren ehrenamtlichen Einsatzkräften den Rücken freihalten«, so der THW-Präsident.

Auch für die kommenden Wochen und Monate rechnet Friedsam mit anhaltenden Einsätzen: »Es wird jetzt darum gehen, die Infrastruktur Stück für Stück wiederherzustellen und die betroffenen Gebiete aufzuräumen. Das wird einige Zeit in Anspruch nehmen. So planen wir zum jetzigen Zeitpunkt weitere Behelfsbrücken im Landkreis Ahrweiler. Für uns steht fest, dass wir die Menschen beim Wiederaufbau ihrer Heimat nach Kräften unterstützen werden.«

Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit knapp 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.
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