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Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis GüterslohZoom Button

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Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Gütersloh

Statement von Wolfgang Draeger, Leiter der Agentur für Arbeit Bielefeld …

»Die Arbeitslosenzahl im Kreis Gütersloh ist im Vergleich zum Vormonat geringfügig gestiegen, die für den Monat Juli typische Sommerflaute hat die Belebung am Arbeitsmarkt temporär gebremst: Während zwar in der Grundsicherung weniger Arbeitslose als im Vormonat gemeldet sind, ist deren Zahl in der Arbeitslosenversicherung leicht gestiegen.

Erfreulich ist, dass immer weniger Unternehmen im Kreis Gütersloh auf das Instrument der Kurzarbeit angewiesen sind, das heißt die Zahl der Unternehmen in Kurzarbeit geht kontinuierlich zurück. Die Arbeitskräftenachfrage nimmt weiter zu, das heißt die Gütersloher Betriebe meldeten der Arbeitsagentur im Juli mehr Stellen als im Vormonat.

Unter anderem fragen derzeit Zeitarbeitsfirmen Arbeitskräfte verstärkt nach. Auch stellen Gastronomiebetriebe und Einzelhandelsunternehmen nach den weitreichenden Lockerungen pandemiebedingter Maßnahmen vermehrt ein.

Die Arbeitslosigkeit unter den Jugendlichen steigt saisontypisch an, das heißt viele junge Menschen, die ihre Berufsausbildung erfolgreich absolvierten, suchen nun einen berufsadäquaten Einstieg.

Der Arbeitsmarkt im Kreis Gütersloh hat die Krise gut überstanden; die Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent liegt 1,0 Prozentpunkte unterhalb des Vorjahreswerts und bewegt sich in etwa auf Vorkrisenniveau. Mit Erreichen einer hohen Impfquote besteht die Aussicht, dass sich der Arbeitsmarkt im Jahresverlauf weiterhin positiv entwickeln kann.«

Kurzarbeitergeld

Im Juli 2021 wurden von Unternehmen aus dem Kreis Gütersloh nach vorläufigen Daten 13 Anzeigen über Kurzarbeit eingereicht. In den Anzeigen werden 109 Personen genannt, die potenziell von Kurzarbeit betroffen sind. Im Vergleich zum Vormonat sind das 19 Anzeigen weniger und 850 Personen weniger.

Hochgerechnete Zahlen zur realisierten Kurzarbeit im Kreis Gütersloh liegen für die Monate Februar 2021 und Januar 2021 vor. Es geht hierbei um die bereits abgerechnete Kurzarbeit von tatsächlich durchgeführter Kurzarbeit. Demnach gab es im Kreis Gütersloh im Februar 2021 1.878 Betriebe, die Kurzarbeit durchgeführt haben und 14.285 Personen in Kurzarbeit. Im Januar waren es 1.759 Betriebe mit 12.504 Personen in Kurzarbeit.

Für den gesamten Agenturbezirk Bielefeld (Kreis Gütersloh und Stadt Bielefeld) liegen auch Hochrechnungen zu der realisierten Kurzarbeit in den Monaten März 2021 und Februar 2021 vor. Demnach waren im Bezirk im März 2021 3.078 Betriebe mit 24.513 Personen in Kurzarbeit. Im Februar 2021 waren es 3.673 Betriebe mit 29.789 Mitarbeitern in Kurzarbeit.

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Gütersloh stieg im Juli 2021 leicht an. Insgesamt waren 8.639 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonats sind das 9 Personen oder 0,1 Prozent mehr. Im Vergleich zum Juli 2020 sinkt die Zahl der Arbeitslosen deutlich um 2.180 Personen beziehungsweise 20,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im Juli 2021 4,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,1 Prozent (minus 1,0 Prozentpunkte).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden in diesem Monat 3.942 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat um 63 Personen beziehungsweise 1,6 Prozent erhöht. Im Vorjahresvergleich hat sich die Zahl der Personen um 1.887 Personen oder 32,4 Prozent verringert.

Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II

In der Grundsicherung sind 54 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 293 weniger als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis entspricht dies minus 1,1 Prozent zum Vormonat beziehungsweise minus 5,9 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt zählen 4.697 Personen und damit 54,4 Prozent aller Arbeitslosen zur Grundsicherung gemäß SGB II.

Jugendarbeitslosigkeit

855 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Kreis Gütersloh unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 133 weniger. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat die Zahl aber um 395 abgenommen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf plus 18,4 Prozent zum vorherigen Monat beziehungsweise minus 31,6 Prozent im Vorjahresvergleich.

Arbeitslose ab 50 Jahre

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat gesunken, und zwar um 73 Personen oder 2,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 365 Arbeitslose weniger (minus 11,4 Prozent). Insgesamt sind 2.839 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Gütersloh betroffen.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Kreis Gütersloh im Berichtsmonat gesunken. 3.458 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 84,1 Prozent (2.908 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonats sind das 48 Langzeitarbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 389 Personen, das entspricht einem Plus von 12,7 Prozent.

Stellenangebot

Unternehmen im Kreis Gütersloh haben in diesem Monat 843 Stellen gemeldet, das sind 130 Stellen mehr als im Vormonat. Im Bestand befanden sich insgesamt 3.725 offene Stellen, das sind 310 freie Stellen mehr als im Vormonat und 1.144 freie Stellen mehr als im Vorjahresmonat.

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe

Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe bleibt im Vergleich zum Vormonat mit 64.641 Personen unverändert. Das ist eine positive Entwicklung, da die Arbeitslosigkeit in den vergangenen Jahren von Juni auf Juli durchschnittlich um 2,7 Prozent gestiegen ist. Damit bleibt die Aufholbewegung im Verhältnis zu der Zeit vor Ausbruch der Pandemie auch im Monat Juli deutlich zu erkennen. Im Jahresvergleich liegt die Arbeitslosigkeit weiterhin niedrig. So waren im Juli 2020 in der Arbeitsmarktregion Ostwestfalen-Lippe 13,6 Prozent oder 10.158 Menschen mehr ohne Arbeit registriert. Der Juli 2021 ist der vierte Berichtsmonat, dessen Vorjahresmonat bereits unter dem Einfluss der Pandemie stand. Im Vergleich zu der Zeit vor den pandemiebedingten Einschränkungen (Juli 2019) liegt die Arbeitslosigkeit aktuell um 9,0 Prozent oder 5.360 Personen höher. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist entgegen dem Trend bei der Arbeitslosigkeit insgesamt innerhalb der vergangenen zwölf Monate stark angestiegen. So sind aktuell 28.060 Arbeitslose mindestens seit einem Jahr auf Arbeitssuche, das sind 3.668 Menschen oder 15,0 Prozent mehr als im Juli 2020. Im Vergleich zum Juli 2019 stieg die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 33,0 Prozent. Seit Mai dieses Jahres ist ein leichtes Abschmelzen der Langzeitarbeitslosen zu beobachten. Die Entwicklung der offenen Stellen, welche durch die Jobcenter und Arbeitsagenturen angeboten werden können, ist sehr positiv. Im Juli 2021 wurden durch die Arbeitgeber in Ostwestfalen-Lippe 5.646 freie Stellen neu gemeldet. Das entspricht einem Plus zum Vorjahr von 2.070 Stellen oder 57,9 Prozent. Auch der Bestand an freien Stellen stieg weiter an und liegt mit aktuell 22.779 Stellen sogar oberhalb des Niveaus von Juli 2019. Die Arbeitskräftenachfrage war im Frühjahr und bis in den Sommer 2020 hinein massiv eingebrochen. Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Agenturbezirk Paderborn (5,0 Prozent), gefolgt von den Bezirken Herford (5,4 Prozent), Detmold (5,7 Prozent) und Bielefeld (6,3 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,7 Prozent (Vormonat 5,7 Prozent, Vorjahr 6,6 Prozent).
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