Die Anwältin Dr. Roda Verheyen wird zunächst aus Hamburg eine Einführung in das Thema geben, anschließend wird »Human Flow« von Ai Weiwei gezeigt. Ein Gedankenaustausch zum Thema soll am Ende stehen.
Roda Verheyen verteidigt weltweit Menschen, die von den Klimafolgen bedroht sind, unter anderem einen peruanischen Bauern gegen RWE. Maßgeblich beteiligt war sie als Anwältin von »Fridays for Future« und Greenpeace am BVG-Urteil vom April 2021 zum Klimaschutzgesetz.
Immer mehr Menschen verlassen aufgrund des Klimawandels ihre Wohnorte. Das bestätigen der Weltklimarat (IPCC), die Weltbank und die Internationale Organisation für Migration (IOM). 200 Millionen könnten es bis 2050 sein. Ob wir das Zwei-Grad-Ziel erreichen oder nicht: Der Meeresspiegel wird steigen, Landstriche werden austrocknen, andere Regionen werden regelmäßig überschwemmt werden. Bis heute gibt es weltweit keinen anerkannten Klimaflüchtling. Für die Anwältin und Klimaaktivistin Verheyen hat das einen simplen Grund: »Als die Genfer Flüchtlingskonvention 1951 verabschiedet wurde, hat niemand an den Klimawandel gedacht«, sagt sie. »Im Gegenteil, es ging ausschließlich um politische Verfolgung.« Doch wer verfolgt Menschen, die wegen des Klimawandels fliehen?
Ai Weiwei, unterwegs mit Menschen auf der Flucht, in Europa, im Borderland Mexicos, in Myanmar, dokumentiert ein Geschehen, das wir gerade erst als historischen Wendepunkt zu begreifen beginnen. »Human Flow« zeigt die vielfältigen Ursachen globaler Migration als Konsequenz von gewaltsamer Vertreibung, zunehmender ökonomischer Not und Umweltveränderungen. Dabei collagiert Ai Weiwei eine Fülle von Material zusammen mit eingeblendeten Zitaten von arabischen Dichtern und Philosophen sowie Nachrichtenschlagzeilen aus den europäischen Medienpools.