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Experteneinschätzung von Kai Sannwald, Gründer und Geschäftsführer Sunny Air Solutions

Vor dem Hintergrund, dass das Land Bayern beschlossen hat, die Anschaffung von Luftreinigungsgeräten an Schulen zu 50 Prozent zu bezuschussen, brauchen Schulen und Kommunen Anhaltspunkte für ihre Investitionsentscheidung. Welche Aspekte sind zu berücksichtigen, um auf die richtige Technologie zu setzen?

Für jede Anschaffung müssen die Bedingungen vor Ort begutachtet werden, um individuelle, effektive Konzepte aufzusetzen – nur dann ist der Einsatz der Technik auch wirksam.

Pro und Contra der gängigsten Geräte basierend auf UV-C-Technik oder HEPA-Filter: Umfassende Aufklärung über mögliche Risiken und Gefahren gehört zu umfassender Beratung dazu.

Luftreinigungstechnik ist integraler Bestandteil eines hochwirksamen Hygienekonzepts und die effektivste Ergänzung zu AHA-L-Regeln und Lüften.

Die Investitionen in Gebäudetechnik oder mobile Geräte sind nachhaltig wirksam – auch zur Eindämmung von klassischen, saisonalen Krankheitswellen.

Wie ist Luftreinigung in Schulen und Kitas sinnvoll umsetzbar?

Die Ausgangssituation ist klar: Wissenschaftler und Experten sind sich einig, dass Luftreinigungstechnik die effektivste Ergänzung zu AHA-L-Regeln und Lüften ist, um die Verbreitung von Viren wirksam einzudämmen. Für Klassenzimmer bedeutet das, laut der Gesellschaft für Aerosolforschung, dass Luft in Klassenzimmern alle zehn Minuten umgewälzt werden muss, um die Viruskonzentration niedrig zu halten. Der Appell von Lehrerverbänden und Eltern an die Politik ist eindeutig: nutzt die Sommerpause und schafft die technischen Voraussetzungen, um den Schulbetrieb auch ab Herbst aufrechterhalten zu können! Das Land Bayern befürwortet den Einsatz von Geräten nun deutlich und bezuschusst die Anschaffung zur Hälfte – die andere Hälfte muss die Kommune beisteuern. Ungefähr noch 60 000 Klassenzimmer und 52 000 Kita-Räume müssten Ministerpräsident Söder zufolge noch in Bayern ausgestattet werden. Welche Entscheidungen stehen im Einzelnen an, um tatsächlich eine kurzfristige Umsetzung über den Sommer zu verwirklichen? Antworten auf zentrale Fragen hierzu gibt Kai Sannwald, Gründer und Geschäftsführer von Sunny Air Solutions.

Warum haben sich viele Schulen und Kommunen bisher gescheut, in Belüftungsanlagen zu investieren? Sind die häufig angeführten unverhältnismäßigen Kosten oder intensive Wartungsleistungen ausschlaggebend?

Unserer Erfahrung nach, stellt die Unübersichtlichkeit im Luftreinigungsmarkt die Entscheider vor die größte Hürde. Aufgrund der stark gestiegenen Nachfrage während der Pandemie schossen neue Anbieter wie Pilze aus dem Boden. Teils bieten Hersteller Geräte an, die einfach nicht den gewünschten Zweck erfüllen – vor allem im Online-Handel tummeln sich dubiose Anbieter Es sind immens viele Parameter, die bei der Entscheidung für eine effektive Luftreinigung mit einfließen. Neben der Größe, Höhe und Verwinkelung eines Raumes ist auch die Personenzahl entscheidend. Ob Schüler in einer Turnhalle, der Mensa oder in der Aula ständig in Bewegung sind, oder in einem Klassenzimmer überwiegend stillsitzen, macht einen Unterschied. Natürlich auch, ob eine Frischluftzufuhr vorhanden ist und welche Betriebslautstärke Geräte einhalten muss. Diese Aspekte gilt es genau zu durchdenken und ein individuelles Luftreinigungskonzept zu erarbeiten, ansonsten investiert man umsonst bzw. wägt sich womöglich in falscher Sicherheit. Es bedarf tiefgreifendes Know-how, um die Bedürfnisse und Gegebenheiten vor Ort mit der geeigneten, effektiven Technik zu verknüpfen. Hier setzt unsere Beratungsleistung an. Wir evaluieren die Bedingungen und vermitteln nur Geräte, die ein extrem strenges, externes Prüfverfahren absolviert haben und sämtliche vorgeschriebene Normen erfüllen. Nur dann stimmt am Ende auch das Preis-Leistungsverhältnis. Apropos Preis: Je nach Lösung gibt es schon Geräte im niedrigen vierstelligen Bereich. Die Investition lohnt sich definitiv auch langfristig. Denn die Luftentkeimung hilft generell auch bei der Eindämmung von klassischen, saisonalen Krankheitswellen.

Auf welche Fragen kommt es für Entscheidungsträger an, um ein passendes Luftreinigungskonzept zu entwickeln?

Um sich für die passende Luftreinigung zu entscheiden, gilt es zunächst abzuklären, welches Ziel primär ist. Geht es um eine reine Entkeimung oder sollten beispielsweise auch Allergiker durch Filter zusätzlich geschützt werden? In der Regel kommen für diese Ansätze zwei Verfahren mit einer Wirksamkeit von bis zu 99,95 Prozent unter Laborbedingungen zum Einsatz: die UV-C-Technik sowie die HEPA Technologie. Bei der Vielzahl an Geräten, die der Markt bietet, gibt es natürlich auch hier jede Menge Unterschiede. Das fängt mit der tatsächlichen Leistung an, gilt aber auch bei Lautstärke, beim Stromverbrauch oder im Design. UV-C-Luftentkeimer benötigen meist dank schlankerer Bauweise weniger Platz. Sie verbrauchen auch weniger Strom und sind leiser, da sie die Luft nicht durch mehrere Lagen Filter drücken.

Ein ganz wesentlicher Unterschied liegt im Bereich der Wartung: Bei HEPA-Geräten führt kein Weg am regelmäßigen Filterwechsel vorbei. Bei nicht rechtzeitigem oder unsachgemäßem Wechsel drohen Gesundheitsgefährdungen. UV-C-Röhren halten bis zu 16.000 Betriebsstunden, danach lassen sie sich wie ein reguläres Leuchtmittel austauschen und entsorgen. Dank unserer Marktübersicht und Expertise beraten wir und sprechen Empfehlungen aus. Welches Modell letztendlich in der Schule eingesetzt werden soll, bleibt natürlich der Schule überlassen.

Worauf ist bei der Auswahl von Geräten grundsätzlich zu achten, damit diese auch effektiv ihren Zweck erfüllen? Und wie lässt sich das überprüfen?

Bei der Wahl des bestgeeigneten Luftreinigungsgerätes spielen die bereits genannten Voraussetzungen vor Ort eine wichtige Rolle. Für die Effektivität entscheidend ist, dass das Gerät die Raumluft je nach Technologie zwischen drei- bis sechsmal pro Stunde umwälzt. Der Luftreiniger muss also dazu in der Lage sein, einen entsprechenden Luftvolumenstrom zu bewältigen. Viele Hersteller geben allerdings nur den Maximalwert an. Diesen nutzt jedoch kaum jemand im Alltag, da die Luftreiniger bei dieser Stufe einfach zu laut arbeiten. Deshalb empfehlen wir, lieber zwei Geräte einzusetzen und diese mit niedriger Einstellung laufen zu lassen. Wie wirksam die Entkeimungsgeräte in einem Raum arbeiten, belegt das Verfahren der Luftkeimmessung. Um die Wirksamkeit zu bewerten, nehmen wir professionell Proben in Intervallen – zu einem Moment Null und dann nach 15, 30, 45 und 60 Minuten. Ein unabhängiges Labor prüft diese Proben und wertet die Ergebnisse im Anschluss aus. In der Regel stellt es fest, dass sich die Keimbelastung in der Luft bei einem laufenden Luftreinigungsgerät kontinuierlich vermindert. Das Prüfverfahren ist für Filter und UV-C-Geräte identisch.
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