Landrat Sven-Georg Adenauer (Zweiter von links), Krisenstabsleiter Frank Scheffer (rechts), Bernhard Riepe, Leiter des Impfzentrums Kreis Gütersloh, (Zweiter von rechts) und Dr. Michael Hanraths, ärztlicher Leiter des Impfzentrums, (links) begrüßten den Staatssekretär und Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus (mitte), zum fachlichen Austausch über die Impfkonditionen. Die Gesprächsrunde fand am Impfzentrum des Kreises Gütersloh statt. Foto: Kreis Gütersloh, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Westerfellhaus sucht das Gespräch – Impfen: Wer im Kreis Gütersloh noch zögert, sollte sich gut informieren
Wo steht das Impfzentrum? Wie läuft die Arbeit? Wo gibt es Verbesserungsbedarf? Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung, hat sich bei einem Gespräch im Impfzentrum Kreis Gütersloh über die Arbeitsbedingungen aus erster Hand informieren lassen. »Ich höre fast jeden Tag, wie gut das hier im Impfzentrum klappt und wie freundlich die Menschen hier empfangen werden«, erklärte der Pflegebevollmächtigte, der im Kreis Gütersloh zuhause ist. Umso hellhöriger sei er geworden, als er gehört habe, wie sich Dr. Michael Hanraths, ärztlicher Leiter des Impfzentrums, im Gesundheitsausschuss vergangene Woche geäußert habe. »Da scheint mir auch Frust dabei gewesen zu sein, deswegen wollte ich mich persönlich informieren.« Mit dabei in der Gesprächsrunde waren Bernhard Riepe, Leiter des Impfzentrums Kreis Gütersloh, Dr. Hanraths, ärztlicher Leiter des Impfzentrums, Landrat Sven-Georg Adenauer und Krisenstabsleiter Frank Scheffer.
Dr. Hanraths hatte im Gesundheitsausschuss unter anderem beklagt, dass die Stimmung zwischen den niedergelassenen Ärzten und dem Impfzentrum nicht die beste sei. Außerdem hätten in den vergangenen Tagen und Wochen immer wieder viele Impfwillige weggeschickt werden müssen, weil die Gruppe 3 zunächst nicht komplett frei gegeben war, sich einen Impftermin zu besorgen. In einer Zwischenbilanz hatte Bernhard Riepe, Leiter des Impfzentrums, als größtes Problem die sich ständig verändernden rechtlichen Rahmenbedingungen genannt: »Personen, die wir montags noch wegschicken mussten, sollen wir dienstags impfen.« Neuerungen kämen häufig per Erlass, ohne dass sie vom Land öffentlich groß kommuniziert würden. Als es zunächst hieß, die Beschäftigten des Lebensmitteleinzelhandels könnten sich einen Impftermin holen, wurde dies kurze Zeit später vom Land per Erlass geändert und es war nur das Personal im Verkauf priorisiert zu impfen. Für Dr. Hanraths ist vor allem die verlässliche Termineinstellung wichtig. Viele Personen vereinbaren beim Hausarzt und im Impfzentrum einen Impftermin und entscheiden sich dann für den ersten. Dadurch fällt entweder beim Hausarzt oder im Impfzentrum der Termin weg. Wenn die Termine nicht abgesagt werden, kann der frei gewordene Termin auch nicht an eine andere impfberechtigte Person vergeben werden. Terminverschiebungen sind nicht möglich, die Termine sind verbindlich.
Grundsätzlich waren sich die Gesprächspartner einig, dass man beim Impfen auf einem guten Weg sei. Wenn im Juni auch die Betriebsärzte impfen dürften, könne man die tägliche Zahl der Impfungen deutlich erhöhen – wenn genug Impfstoff vorhanden ist. Die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn für den 7. Juni angekündigte vollständige Aufgabe der Impfpriorisierung hatte sowohl im Impfzentrum als auch bei den niedergelassenen Ärzten die Telefone nicht mehr still stehen lassen. Einig war man sich auch, dass die Entscheidung über den Impfabstand nicht nach politischer, sondern nach medizinischer Beurteilung erfolgen solle. Im Blick steht hier vor allem der verkürzte Abstand zwischen den Impfungen mit Astra-Zeneca.
Westerfellhaus und Hanraths appellierten an alle, die ihre Impfentscheidung noch nicht getroffen hätten, sich gut zu informieren und dabei auf die Seriosität der Informationsquelle zu achten. Hanraths: »Ich bin mir sicher, dass auf die Phase mit zu wenig Impfstoff eine Phase folgt, in der wir für die Impfung werben müssen bei denjenigen, die noch zögern.«
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