Prof. Dr. Tilman Westphalen. Foto: Erich Maria Remarque-Friedenszentrum Osnabrück, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Die Universität Osnabrück trauert um Prof. Dr. Tilman Westphalen
Die Universität Osnabrück trauert um Prof. Dr. Tilman Westphalen, der am 25. April im Alter von 86 Jahren verstarb. Als Professor für Anglistik gehörte er 1973 zu den Gründungsmitgliedern der Universität. Insbesondere durch sein Engagement für das Andenken an den 1898 in Osnabrück geborenen Schriftsteller Erich Maria Remarque hat sich Prof. Westphalen große Verdienste erworben, wie der Dekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Alexander Bergs, hervorhebt.
Westphalen, 1935 in Mönchengladbach geboren, studierte von 1955 bis 1960 Anglistik und Sport an der Sporthochschule Köln sowie an der Universität zu Köln. Von 1963 bis 1972 war er als Wissenschaftlicher Angestellter an der Ruhr-Universität Bochum tätig, wo er im Jahr 1967 promoviert wurde.
Überregional bekannt wurde Prof. Westphalen seit den achtziger Jahren mit seinen Forschungen zu Erich Maria Remarque, für dessen literarische Wiederentdeckung und Würdigung sich Prof. Westphalen stark engagierte. So initiierte er die Gründung der Osnabrücker Remarque-Gesellschaft, aus der im Jahr 1996 das von Stadt und Universität gemeinsam getragene Erich Maria Remarque-Friedenszentrum hervorging. Prof. Westphalen leitete das Zentrum bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000.
1989 initiierte Westphalen die Zeitschrift „Krieg und Literatur“, die bis heute als Jahrbuch erscheint. Ebenfalls maßgeblich beteiligt war er in den neunziger Jahren an der Neuausrichtung der Osnabrücker Friedensgespräche, die Universität und Stadt gemeinsam veranstalten. Jahrzehnte lang war Prof. Westphalen Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der international beachteten Veranstaltungsreihe sowie der Jury zur Verleihung des von ihm mitinitiierten Erich-Maria-Remarque-Friedenspreises der Stadt Osnabrück.
Neben der Durchführung mehrerer Kongresse zur Kriegsliteratur an der Universität Osnabrück knüpfte Prof. Westphalen Kontakte zu verschiedenen Hochschulen, wie beispielsweise der PH Dresden, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Tver/Russland, die sich derselben Thematik widmeten. „Dass sich Osnabrück überregional als Friedensstadt positionieren konnte, ist auch dem vielfältigen und engagierten Einsatz von Prof. Westphalen zu verdanken“, erklärt der Leiter des Remarque-Friedenszentrums, PD Dr. Thomas F. Schneider.
„Mit Prof. Westphalen verlieren wir einen hochgeschätzten Kollegen, der mit seinem Engagement zu den prägenden Persönlichkeiten des Fachbereichs Sprach- und Literaturwissenschaft zählte. Viele von uns schätzten ihn als einen offenen, engagierten, aber auch streitbaren Gesprächspartner“, so der Dekan des Fachbereichs Sprach- und Literaturwissenschaft der Universität Osnabrück, Prof. Dr. Alexander Bergs.
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