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Europäische Azubis bestehen Gesellenprüfung und bereichern das Handwerk in OWLZoom Button

Elmar Mühlenbein (SBH International), Mateusz Konwa, Jeffry Mergenio, Claudio Cipriano, Denis Granato, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Europäische Azubis bestehen Gesellenprüfung und bereichern das Handwerk in OWL

2015 lag die Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren in Italien bei 42,7 Prozent und in Polen bei 23,9 Prozent. Damit haben die beiden Länder die höchsten Werte innerhalb der EU. Für zwei Polen und drei Italiener Grund genug, um über das Programm »MobiPro EU« eine duale Berufsausbildung im Kreis Paderborn zu absolvieren. Es handelt sich dabei um ein Sonderprogramm des Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), das die berufliche Mobilität von ausbildungsinteressierten Jugendlichen aus Europa fördert. Die Stiftung Bildung & Handwerk mit Sitz in Paderborn fungiert dabei als Projektträger.

»Hier in Deutschland ist das duale Ausbildungssystem viel strukturierter und die Jobchancen nach der Ausbildung besser«, so Denis Granato aus Italien. 2016 begann er zusammen mit Jeffry Mergenio und Claudio Cipriano – ebenfalls aus Italien – und Jan Paczkowski und Mateusz Konwa aus Polen eine Ausbildung im Handwerk, die sie Ende Januar 2020 erfolgreich als Gesellen beendeten. Paczkowski ist nun gelernter Anlagenmechaniker, Mergenio, Cipriano und Konwa Elektroniker und Granato Zahntechniker.
Die Ausbildung in Deutschland ermöglichte das Programm MobiPro EU zusammen mit der Stiftung Bildung & Handwerk. Der Leiter des Programms, Elmar Mühlenbein, unterstützte die Jugendlichen bei der Wohnungs- und Ausbildungsplatzsuche und stand ihnen als Ansprechpartner zur Verfügung. »Bevor wir nach Deutschland kamen, besuchten wir einen sechswöchigen Intensivdeutschkurs, der uns durch das Programm ermöglicht wurde, um uns bei Ausbildungsbeginn gut verständigen zu können«, erzählt Granato. »Was wir allerdings nicht lernten, waren alltägliche Floskeln. Als mein Ausbilder mir sagte, ich solle in der Werkstatt klar Schiff machen, fragte ich ihn, welches Schiff er meint.« Die sprachliche Barriere überwinde man aber schnell und man fange auch schnell an, auch auf Deutsch zu denken, sind sich alle Gesellen einig. Doch nicht nur die Sprache wird ein fester Bestandteil des Alltags, sondern auch typisch deutsche Eigenschaften wie Pünktlichkeit und Ordnung werden übernommen. »Meine Familie war an Weihnachten zu Besuch hier und meine Mutter war ganz entsetzt über meine Pünktlichkeit und dass ich meine Schuhe vor dem Betreten der Wohnung auszog. In Italien laufen die Dinge eben anders«, witzelt Cipriano. Alle Fünf schätzen die deutsche Mentalität und Offenheit und möchten sich hier eine private und berufliche Zukunft aufbauen. Drei der fünf Gesellen werden von ihren Betrieben übernommen. »Es ist schön, den lokalansässigen Betrieben als auch den europäischen Jugendlichen eine Perspektive zu geben. Durch die Akademisierung und den Fachkräftemangel finden die Betriebe kaum Auszubildende,« so Mühlenbein. Er brachte die lokalen Unternehmen Kluthe Zahntechnik Paderborn, Gunter Grafe Kalletal, Elektro Lange Paderborn, Fischer Technik im Haus Delbrück und Stock GmbH & Co. KG Paderborn und die europäischen Jugendlichen erfolgreich zusammen.

Das Programm »MobiPro EU« läuft noch bis Ende 2020. Die Stiftung Bildung & Handwerk unterstützt 41 europäische Jugendliche. Gefördert wird das Programm durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS).
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