Der Herbst lädt mit seiner frühen Dämmerung zu gemütlichen Stunden auf der Couch ein. Viele verbringen den frühen Abend aber nicht zu Hause, sondern müssen länger arbeiten oder nutzen den Feierabend zum Einkaufen. Um die Abwesenheit der Bewohner und den Schutz der Dunkelheit wissen auch Einbrecher. Initiativen wie der Tag des Einbruchschutzes, der dieses Jahr am 27. Oktober stattfand, machen auf Präventionsmaßnahmen und staatliche Förderungen für Sicherheitstechnik aufmerksam. Das hat Erfolg: Die Anzahl der Einbrüche sinkt seit drei Jahren stetig.
2018 verzeichnete das Bundeskriminalamt 97.504 Wohnungseinbruchdiebstähle. Ein Jahr zuvor lag die Zahl noch bei 116.540. Der Rückgang hängt auch mit dem stärkeren Sicherheitsbewusstsein der Menschen zusammen. »Die Sensibilisierung zum Thema Einbruchschutz zahlt sich aus. Viele greifen zum Beispiel auf Rollläden zurück, die per Zeitschaltuhr automatisch gesteuert werden. Oder Smart-Home-Systeme, die Rollläden auch mit dem Licht vernetzen«, weiß Michael Wever, Bezirksdirektor der Barmenia Versicherungen Bielefeld. »So sieht das Haus bewohnt aus und das schreckt Einbrecher am besten ab.«
Doch trotz technischer Vorkehrungen ist immer eine generelle Vorsicht geboten: Fenster schließen, während des Urlaubs den Briefkasten zum Beispiel von Nachbarn leeren lassen und Türen nicht nur zuziehen, sondern auch abschließen. Allerdings versuchen einige Diebe eher durch ausgeklügelte Maschen ins Haus zu gelangen. Die sogenannten Trickbetrüger schwindeln häufig älteren Menschen etwas vor. Fremden gegenüber ist immer eine gewisse Vorsicht geboten. Ob Handwerker, Polizisten, Mitarbeiter der Krankenkasse oder der Kirche: Unbekannte sollten sich immer ausweisen können. Bleibt dennoch ein komisches Gefühl, sollten Nachbarn, Familienmitglieder oder die Polizei zurate gezogen werden.
Generell greift bei einem Einbruchdiebstahl die Hausratversicherung. Aber nur wenige Versicherungen schließen Trickdiebstähle mit ein. Meist werden 650 Euro Versicherungssumme je Quadratmeter Wohnfläche für die Hausratsversicherung berechnet. Wer jedoch besonders wertvollen Hausrat und Gegenstände wie Kunstwerke oder viel Bargeld zu Hause hat, sollte prüfen lassen, ob die Versicherungssumme und die Entschädigungsgrenzen für diese Wertsachen ausreichen oder erhöht werden müssen. Wertsachen wie teurer Schmuck sollten zudem in einem Safe aufbewahrt werden, da ansonsten geringere Entschädigungsgrenzen gelten. »Wer Opfer eines Einbruchs wird, muss diesen anzeigen und innerhalb von zwei Wochen eine Stehlgutliste an die Polizei und Versicherung schicken«, erklärt Wever. Hierbei listet der Geschädigte alle gestohlenen Gegenstände und ihren Neuwert auf. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, Rechnungen aufzuheben und Wertsachen zu fotografieren: Bei Bedarf lässt sich so einfacher nachweisen, wie viel der Gegenstand gekostet hat.
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