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Beim Jahresempfang 2019 der Fachhochschule Bielefeld: Laudatorin Prof. Dr. Natalie Bartholomäus, Festrednerin Dr. Isabell Lisberg-Haag und FH-Präsidentin Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

»Wir betrachten die Vielfalt als Chance«

Bielefeld (fhb). Ein neuer Höchststand bei den Studierendenzahlen, zunehmende Internationalisierung und die Nase vorn bei Weiterbildung und Transfer: Das sind nur einige Schlaglichter, die FH-Präsidentin Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk beim vierten Jahresempfang der Fachhochschule (FH) Bielefeld am Donnerstag, 12. September, hervorhob. Vor rund 350 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik sowie zahlreichen Hochschulmitgliedern konnte sie auf ein erfolgreiches akademisches Jahr zurückblicken. Mit nunmehr knapp 10.400 eingeschriebenen Studierenden sowie rund 2270 Studienanfängern wurde ein Höchststand erreicht, ebenso bei den rund 890 internationalen Studierenden. Die bereits vor zehn Jahren entwickelten praxisintegrierten sowie grundständigen und weiterbildenden Studiengänge werden nicht nur stark nachgefragt, sondern auch in der Regelstudienzeit abgeschlossen. Basis des Modells ist ein umfangreiches Netzwerk zu mehr als 400 Unternehmen in der Region. »Das nenne ich gelebten Transfer!«, sagte Professorin Schramm-Wölk.

Weitere Mittel aus dem Hochschulpakt forderte die Präsidentin angesichts einer Quote von 13 Prozent eingeworbener Drittmittel für die Personalfinanzierung, während 50 Prozent aus Haushaltsmitteln und 40 Prozent aus befristeten Mitteln stammten. 1,7 Millionen Euro konnten darüber hinaus allein für die Internationalisierung eingeworben werden. Sie verwies außerdem auf gerade erst bewilligte Mittel aus DAAD-Sonderprogrammen. Diese Projekte stärkten die internationale Strategie der FH Bielefeld.

Den Festvortrag hielt in diesem Jahr Dr. Isabell Lisberg-Haag, Geschäftsführerin der Trio Service GmbH für Wissenschaftskommunikation in Bonn. Als erste Akademikerin und Doktorandin ihrer Familie appellierte sie an die Gäste, Bildungswege für alle aufzuzeigen und sich dem Querschnittsthema Diversity in der Hochschule zu öffnen. Während es etwa in der Lehre schon ein starkes Bewusstsein gebe, spielten Kriterien der Vielfalt in der Forschung so gut wie keine Rolle. Dabei belegten zahlreiche Studien immer wieder, dass nur eine diverse Organisation effizient, fair, lernfähig und vorbildlich sei. So lautete das Fazit von Lisberg-Haag: »Vielfalt gestalten bedeutet auch: aus der Komfortzone zu treten – jede und jeder einzeln und die gesamte Organisation.«

Mit dem Engagement-Preis der Hochschule wurde Noah Linnenbrügger ausgezeichnet, der im fünften Semester International Studies in Management am Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit studiert. Laudatorin Prof. Dr. Natalie Bartholomäus, Professorin für Betriebswirtschaftslehre, hob hervor: »Herr Linnenbrügger ist ein wundervolles Beispiel dafür, dass Engagement nicht vor der lokalen Tür enden muss, sondern dass Studierende ihre Ausbildung auch mit internationalem Engagement sehr persönlichkeitsfördernd verbinden können.« Am CEDP Skill Institute im Rahmen von AIESEC in Mumbai engagiert sich der Preisträger für Jugendliche, die es als Mitglied einer sogenannten niederen Kaste am Arbeitsmarkt schwer haben. Englischkenntnisse, Soft Skills, Vorstellungsgespräche simulieren – das sind die Kenntnisse, die Linnenbrügger den jungen Jobsuchenden vermittelt. Darüber hinaus engagiert er sich als Kampagnenleiter beim Non-Profit-Start-Up L’appel in Ruanda und Sierra Leone, das Schulen und Kindergärten errichtet. Derzeit für AIESEC in Alexandria unterwegs, bedankte sich Linnenbrügger per Videobotschaft bei der Jury: »Wenn ich Menschen um mich herum sehe, die jeden Tag großartige Arbeit vollbringen und das Leben von Mitmenschen besser machen, weil sie gerne helfen, dann bin ich optimistisch, dass wir all unsere Probleme lösen werden.«

Präsidentin Schramm-Wölk erinnerte an die große Bedeutung der Fachhochschulen für die Region als »Motoren für Innovation, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen«, betonte aber auch die Rolle der Hochschulen im Hinblick auf die Bildungsgerechtigkeit. Damit »verbindet sich ein Wertekanon der Weltoffenheit, Toleranz, Menschlichkeit und Respekt«, den sie in der heutigen Zeit noch einmal hervorheben wolle. In einer »Ermöglichungskultur« sollen sich die Studierenden, Lehrenden und Forschenden innerhalb bestmöglicher Rahmenbedingungen entfalten.
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