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Gewerkschaft warnt vor Kneipensterben im Kreis GüterslohZoom Button

Das letzte Bier: Immer mehr Kneipen, Restaurants und Gaststätten sind von der Schließung bedroht. Die Gewerkschaft NGG warnt vor dem Verlust »von einem Stück Alltagskultur«, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Gewerkschaft warnt vor Kneipensterben im Kreis Gütersloh

Kneipe in Gefahr: Innerhalb von zehn Jahren haben 123 Gastro-Betriebe im Kreis Gütersloh geschlossen. Zwischen 2007 und 2017 hat damit jede fünfte Gaststätte, Kneipe oder Eisdiele zugemacht. Zuletzt zählte der Kreis 458 gastronomische Betriebe, wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mitteilt. Die NGG Bielefeld-Herford beruft sich hierbei auf Zahlen des Statistischen Landesamts – und warnt vor einem weiteren Kneipensterben. »Vom Fußballabend in der Bar bis zum Grünkohlessen mit dem Sportverein – die Gastronomie steht für ein Stück Lebensqualität«, sagt NGG-Geschäftsführerin Gaby Böhm. Mit den Betriebsschließungen stehe nicht nur ein wichtiger Teil der Alltagskultur auf dem Spiel. Es seien auch etliche Arbeitsplätze in der Region in Gefahr.

Böhm macht für den Trend unter anderem die harten Arbeitsbedingungen in der Branche verantwortlich. »Nachts und am Wochenende hinterm Tresen zu stehen, das wollen viele nicht mehr. Deshalb hat die Branche schon heute mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen«, so die Gewerkschafterin. Ein entscheidendes Mittel gegen das »Gastro-Sterben« sei deshalb, die Branche bei Löhnen und Arbeitsbedingungen attraktiver zu machen. Mit einem Tarifvertrag, der NRW-weit für alle Restaurants und Gaststätten gilt, habe man hier »einen wichtigen Schritt« gemacht. Allerdings müssten sich noch viel mehr Gastronomen daran halten.

Aber auch den Wirten selbst fehle oft ein Nachfolger, um den Betrieb weiterzuführen, so Böhm. »Außerdem müssen sich die Gastronomen gegen Pleiten absichern. Dazu gehört das nötige betriebswirtschaftliche Know-how. Genauso aber originelle Ideen, wie man eine Gaststätte zum Treffpunkt für junge Leute macht.« Die Gewerkschaft NGG sieht dabei auch die Verbraucher in der Verantwortung. »Statt das Feierabendbier zuhause zu trinken, kann man einfach mal wieder in die Kneipe gehen. Das macht Spaß und ist geselliger«, so Böhm weiter.

In ganz Nordrhein-Westfalen ging die Zahl der Gastro-Betriebe nach Angaben des Statistischen Landesamtes seit 2007 um gut elf Prozent zurück. Von damals rund 28.000 Restaurants, Kneipen und Gaststätten waren im vorletzten Jahr nur noch 24.900 geöffnet.
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