Endlich wieder Sonne im Herzen. Sechs ehemalige Leukämie-Patienten segelten beim José Carreras Yacht Törn vor Mallorca fünf Tage lang gemeinsam zurück ins Leben – organisiert von der José Carreras Leukämie-Stiftung (www.carreras-stiftung.de) und der Yachtschule Mallorca (www.yachtschulemallorca.com). Dr. Gabriele Kröner, Geschäftsführender Vorstand der José Carreras Leukämie-Stiftung: »Aufgeben ist keine Option. Unsere sechs Teilnehmer möchten anderen Patienten mit Leukämie oder mit einer verwandten Blutkrankheit Mut machen und zeigen, dass es sich lohnt zu kämpfen. Die José Carreras Leukämie-Stiftung hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten über 200 Millionen Euro an Spenden generiert und damit unter anderem die medizinische Forschung unterstützt. Auch wenn wir das Ziel unserer Stifters José Carreras, Leukämie immer und bei jedem heilbar zu machen, noch nicht erreicht haben, können wir doch dank unserer vielen Spenderinnen und Spender zahlreiche Leben retten und viel Leid lindern.«
Skipper Lars Liewald von der Yachtschule Mallorca hat sich schon mehrfach für die José Carreras Leukämie-Stiftung engagiert. »Es ist sehr erfüllend, Menschen, die sehr viel mit-gemacht haben, zu zeigen, wie schön das Leben sein kann. Diese Leukämie-Patienten haben sehr viel Mut gezeigt und sind an Bord, aber auch für mich persönlich eine Berei-cherung.«
»Gemeinsam segeln wir in ein neues Leben. Das ist wunderbar«, freut sich Franz Bast. Der 56jährige Architekt aus Straubing erkrankte 2011 an akuter myeloischer Leukämie (AML), hatte 2013 einen Rückfall und konnte erst durch eine Stammzellentransplantation gerettet werden. Heute engagiert sich der Vater von drei Kindern für die Leukämiehilfe Ostbayern. »Ich habe in dieser schweren Zeit soviel Unterstützung erfahren. Ich möchte etwas zurückgeben.«
Ebenfalls sehr engagiert in der Leukämiehilfe ist Erich Schuhbauer aus Regensburg. Der 59jährige Vater eines Sohnes war 1989 an einer chronischen myeloischen Leukämie (CML) erkrankt und konnte ebenfalls nur durch eine Stammzellentransplantation gerettet werden: »Ich engagiere mich im Kampf gegen Leukämie, damit die Forschung weiter vo-ran kommt. Und wir haben auch schon viel erreicht. Mittlerweile ist die Diagnose Leukämie nicht automatisch gleichbedeutend mit dem Tod – was wir sechs Leukämiepa-tienten mit unserem Segeltörn auch zeigen wollen. Wir wollen damit jenen Menschen Mut machen, die von dieser fürchterlichen Krankheit gerade akut betroffen sind. «
»Es ist bombastisch. Es macht unheimlich viel Spaß mit den Mit-Patienten segeln zu ge-hen«, findet auch Joachim Katzer. Der 38jährige Controller aus Salz (Bad Neustadt) nördlich von Würzburg erkrankte Ende 2012 an akuter lymphatischer Leukämie (ALL) und konnte wie die meisten seiner Mitsegler nur durch eine Stammzelltransplantation gerettet werden. »Ich habe meinen Spender Jahre später kennengelernt. Das war für mich ein sehr emotionaler Moment. Ich bin ihm unendlich dankbar, und wir sind mittlerweile be-freundet.«
Zunächst weniger Glück hatte Theo Nordemann aus Gütersloh. Der 60jährige Tischler war 2017 an akuter myeloischer Leukämie (AML) erkrankt und sollte eine Stammzellen-transplantation bekommen. Obwohl ein geeigneter Spender gefunden war, platzte der Eingriff. Der Grund: Der Spender war plötzlich nicht mehr auffindbar. »Mein Bruder ist dann eingesprungen, obwohl er nur zu 50 Prozent gepasst hat. Das hat mir das Leben gerettet. Ich bin ihm und den Ärzten unendlich dankbar.«
Nach einem eigentlich harmlosen Fahrradunfall im vergangenen Jahr hatte Alexander Mehling die Schockdiagnose bekommen: Haarzellleukämie. Der 54jährige Softwareent-wickler aus Würzburg musste sich sofort einer Chemotherapie unterziehen und ist derzeit beschwerdefrei. »Es ist großartig, jetzt wieder am Leben teilzunehmen. Der erste Segeltag war ein Traum«, schwärmt der Vater von zwei Söhnen.
Auch Julia Breuler erkrankte an Leukämie, obwohl sich die 20jährige Darmstädterin da-ran nicht mehr im Detail erinnern kann. »Ich war damals 22 Monate alt, als die Ärzte bei mir akute lymphatische Leukämie (ALL) feststellten«, so die Studentin. Der Kampf gegen den Tod hinterließ dennoch Spuren. »Ich studiere in Greifswald Humanbiologie und möch-te später in der Krebsforschung arbeiten. Vielleicht gelingt es uns irgendwann, diese Geißel der Menschheit zu besiegen.«
In der Bucht von Palma hatte Stifter José Carreras im Frühling 2011 den Startschuss für diese Benefiz-Aktion gegeben. In den darauffolgenden Jahren fand die Charity-Veranstaltung im Rahmen einer Regattawoche als José Carreras Yacht Race vor Biograd in Kroatien statt. Insgesamt konnten bereits über 70.000 Euro an Spenden generiert werden.
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