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Anzeige: Wenn der Mob plötzlich vor Ihrer Haustür steht

Jeder hat noch die aufwühlenden Bilder von den Vorkommnissen rund um Den G20 und Hamburg vor Augen. Zum Höhepunkt an dem Wochenende, an dem die ersten Bilder von verbrannten Autos und zerstörten Ladeneinrichtungen veröffentlicht wurden kochten bei vielen die Gefühle hoch, man suchte Schuldige und forderte harte Strafen und Gesetze, die so etwas in Zukunft verhindern.

Gerade im Konservativen Lager, mehr noch bei den rechtsradikalen Parteien war der Sturm auf Linke, Linksradikale, Autonomen und Antifa-Aktivisten eröffnet. Jeder überbot sich mit noch blutigeren Massnahmen, die man diesen Menschen angedeihen lassen wollte. Klare Aufrufe zur Selbstjustiz und Lynchen würden enthemmt ausgesprochen.

Tage später grassierten schon Nachrichten von einer Feindesliste von rund 25.000 Antifa-Aktivisten mit Adressen im Netz, damit man auch weiss wo man suchen muss.

Einen auf einer AFD-Seite veröffentlichten Link zu einem russischen Server bin ich gefolgt und konnte dort diese Excelliste in Sekunden runterladen und öffnen.

Und in der Tat, es sind weit über 20.000 Datensätze mit vollem Namen, Adresse, E-Mail-Adresse, Telefonnummer und Geodaten.

Was mich stutzig werden ließ war das Datum der Veröffentlichung September 2016. Nach ein wenig Recherche stellt sich raus, dass diese Datei mitnichten Antifa-Aktivisten enthielt, sondern Kundendaten eines gehackten deutschen Online-Shops.

Das heisst, das hier etwa 25.000 Personen, Familien und Kinder jederzeit damit rechnen können Gewaltandrohungen per Telefon zu erhalten oder einen Mob vor der Tür stehen zu haben, der laut auf der Strasse nach Rache für Hamburg schreit. An die Kinder will man dabei gar nicht denken.

Dieses wurde zur Anzeige gebracht, der Link ist mittlerweile von dieser Seite der AFD verschwunden, aber es gibt noch andere, die diesen Link als Antifa-Aktivisten teilen. Der Server in Russland auf welchem sich die Liste befindet ist immer noch aktiv.

Aber was heisst das nun für den Datenschutz?

Für Privatpersonen heisst das, dass Sie mit jedem abgegebenen Kundendateneintrag in einem Onlineshop Opfer einer vergleichbaren Straftat werden können. Deswegen sollte es Ihnen nicht egal sein, wer welche Daten von Ihnen hat und was derjenige damit macht. Hinterfragen Sie bei Ihren Händlern wie das Unternehmen die eigenen Kundendaten sichert, wie lange die Daten gespeichert werden und wann diese gelöscht werden.

Bestehen Sie darauf, dass Ihre Daten nach Beendigung der Geschäftsbeziehung vollständig im Rahmen der Gesetze gelöscht werden.

Es sind Ihre Grundrechte und Ihre Daten.

Niemand möchte auf einer Liste im Internet stehen, die einen als Pädophilen, Sektenmitglied, Anonymen Alkoholiker, oder sonst einer, von der Gesellschaft verurteilten, Personengruppe unschuldig und unwissend zugeordnet werden.

Für Unternehmen bedeutet das, halten Sie sich an das Datenschutzgesetz beziehungsweise die EU-Datenschutzverordnung! Sollten Sie dieses noch nicht tun, sprechen Sie mit einem Datenschützer. Sichern Sie ihre Server gegen Angriffe von Außen. Verschlüsseln Sie Ihre Datenträger.

Jetzt wird der eine oder andere Unternehmer sagen...viel heisse Luft...ich habe nur Firmenkunden. Da kann so was nicht passieren.

Wenn jemand eine Kopie Ihrer Datenbank klaut, enthält diese meist nicht nur Firmendaten, sondern ebenfalls auch personenbezogene Daten wie Ansprechpartner, Telefonnummer und E-Mail-Adresse sowie ggf. noch Daten zu Angeboten, Bestellungen, Umsätzen und speziell ausgehandelten Konditionen.

Damit sind Sie erpressbar . Nicht nur das Sie ein Thema mit dem Landesamt für Datenschutz und Informationsfreiheit bekommen, wenn Sie den Vorfall nicht selber rechtzeitig gemeldet haben, der oder die Erpresser könnten, bei zahlungsunwilligkeit Ihrerseits, die originalen oder verfälschten Daten an alle Ihre Kunden schicken oder eine neue Liste erstellen und diese unter einem für die Allgemeinheit interessanten Thema veröffentlichen.

Jeder dieser beiden Möglichkeiten kann das Aus Ihres Unternehmens bedeuten!

Von Arztpraxen oder anderen Unternehmen aus der Gesundheitsbranche mit sensiblen Daten zu Krankheiten, Befunden, Medikamenten ganz zu schweigen.

Sollten die noch keine Datenschutz-Massnahmen ergriffen haben, es wird dringend Zeit!

Dieses echte aktuelle Beispiel soll Ihnen zeigen, dass Datenschutz und damit die Achtung der damit verbundenen Grundrechte der Betroffenen (von uns Privatpersonen) höchste Beachtung finden muss. Zu lange wurde von vielen damit zu lax umgegangen, was sich schnell rächen kann.

Für Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

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