Das neue Trendmaterial zur Herstellung von Handtaschen ist Holz. Unter dem Markennamen »Jan van Boch« designt und fertigt eine junge Wiedenbrücker Manufaktur hochwertige Handtaschen aus echtem Holz. Mit einem speziellen Verfahren wird dazu dünnes Furnier geformt. Nach dem Schliff und der Oberflächenveredelung beginnen die Lederarbeiten. Verwendet wird ausschließlich pflanzlich gegerbtes Leder. Die zuliefernde Gerberei befindet sich in Bayern. Die Häute stammen von Rindern aus deutscher, auf Kundenwunsch auch aus ökologischer, Haltung. Mit einer Spezialnähmaschine wird das Holz mit dem Leder vernäht. »Auch alle weiteren Materialien, wie Garne, Reißverschlüsse und Beschläge sind von höchster Qualität«, betont Jan Müller, Gründer der Manufaktur. In der kleinen Werkstatt im Ortsteil Batenhorst entstehen derzeit sechs verschiedene Taschenmodelle in den unterschiedlichsten Holz- und Lederarten. Weitere Modelle, unter anderem auch für Männer, sind in Planung. Der Kunde kann ein Modell aus den vorgeschlagenen Kombinationen auswählen aber auch seine eigene Komposition erstellen. »Wir fertigen die Taschen alle per Hand an, können somit auf Kundenwünsche eingehen und erzielen eine hohe Qualität«, sagt Müller. Die Fertigung einer Tasche dauert bis zu 10 Stunden. Handarbeit und edle Materialien ergeben ein luxuriöses Produkt.
Zur diesjährigen Kollektion wurde ein Modell aus geflochtenem Furnier mit dem Namen »Lissabon« entwickelt. Die Taschen werden ausschließlich an Endkunden über die firmeneigene Internetseite oder auf Messen und Events in Hamburg oder München vertrieben. Weitere Messen in anderen Großstädten sind ebenfalls in Planung.
»Holz ist ein wunderbares Produkt, als Tasche verarbeitet ungewöhnlich aber ein absoluter Hingucker«, verspricht der Tischlermeister und ergänzt: »Die Taschen sind natürlich ein klein wenig schwerer als übliche Handtaschen, die Kunden nehmen das aber gerne in Kauf. Es zählt mehr das Design und die Optik des Holzes. Mit einer Holztasche fällt man garantiert auf.«
Das Modell mit dem Namen »Stockholm« ist jüngst nominiert worden für den German Design Award 2018. Die Tasche im skandinavischen Stil aus graumelierten Eichenholz, mattschwarzen Leder und goldfarbenen Beschlägen wird nun im Juli einer 44 köpfigen, internationalen Jury in Frankfurt vorlegt. Mit etwas Glück wird die Tasche auf der größten deutschen Konsumgütermesse, der »Ambiente« in Frankfurt, im kommenden Jahr als Gewinner in der Kategorie Luxusgüter oder Mode ausgestellt.