Eine weitere »Bildgeschichte« erzählt nun die Geschichte eines Bildes. Damit wird die Serie der Bildgeschichten aus dem Peter-August-Böckstiegel-Haus fortgesetzt. Wie bereits berichtet hatte man in einem Büro der Polizeibehörde Bielefeld ein Erntefeld-Gemälde des westfälischen Künstlers Peter August Böckstiegel (1998 bis 1951) aufgefunden und dem Böckstiegel-Museum in Werther vergangenen Oktober als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Dass die Geschichte zum Bild nun auch als sechsseitige Klappkarte gedruckt werden konnte, verdankt die Peter-August-Böckstiegel-Stiftung einer Spende der Großbäckerei Mestemacher aus Gütersloh. Ursula Bolte, Vorstandsvorsitzende: »Dr. Ulrike Detmers ließ sich spontan für die Sache begeistern.« Sie ist die dritte Frau im Bunde. Dr. Katharina Giere hat das Bild an die Stiftung gegeben und die konservatorische Behandlung ermöglicht. So gelangte es zur Stiftung, vertreten durch Vorsitzende Bolte. Ulrike Detmers ihrerseits sorgte aus dem Familienunternehmern heraus dafür, dass dieses farbenprächtige Erntefeld von 1927 nun auf der hochwertigen Kunstpostkarte präsentiert werden kann. »Das ist ein schöner Mehrwert«, freut sich Bolte.
Akribisch hat David Riedel, künstlerischer Leiter des Museums die Provenienz des Bildes erforscht und konnte belegen, dass es nach einer Tournee von Ausstellung zu Ausstellung in den Jahren 1927 bis 1933 lange im Atelier des Künstlers gestanden hat, bevor es als »Kunst im Bau« für das Polizeipräsidium am Kesselbrink erworben wurde. Auch die Fahndungsarbeit der Restauratorin kommt zu diesem Ergebnis. »Das Bild muss lange im neuen Atelier gestanden haben, denn es wies die typische Rußverschmutzung durch ein Herdfeuer auf, das vielen originalen Böckstiegels anhaftet«, sagt Marita Schlüter, die als Restauratorin und Böckstiegel-Kennerin ständig das Werk betreut. Die Expertin hat Schäden durch ungenügende Spannung des Keilrahmens behoben, mit speziellen Wattestäbchen und Lösungsmitteln das Gemälde gereinigt und Fehlstellen gekittet. Das »Erntefeld von 1927« erscheint in alter Farbigkeit und wird im Neubau des Museums optimale klimatische Bedingungen bekommen.
Auch die Klärung der Frage, wo Böckstiegel gestanden haben mag, als er das Bild malte, klingt nach Polizeiarbeit. Dank der Hilfe der heutigen Nachbarn des Museums konnte dies einwandfrei geklärt werden: Es ist auf einem Feld des Bauern Grewe in Arrode entstanden. Wer die Frau auf dem Bild ist, bleibt ein Geheimnis. Die gedruckte Bildgeschichte ist im Peter-August-Böckstiegel-Haus erhältlich.
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