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»Es hat alles gut geklappt«: Darin sind sich Teilnehmerinnen, Referentinnen und Organisatoren einig, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Mit Mut zu mehr Mobilität

Gütersloh (gpr). Gleichgewicht halten, Handzeichen geben, auf andere Verkehrsteilnehmer achten: Umsichtiges und sicheres Fahrradfahren ist gar nicht so einfach. Vor allem dann nicht, wenn man diese Fähigkeit erst als Erwachsener erlernt. Eine Herausforderung, der sich jetzt insgesamt elf Frauen mit Migrationshintergrund gestellt haben. Sie nahmen mit viel Freude und großem Einsatz an einem Fahrrad-Kurs für Frauen teil.

Die Veranstaltung mit insgesamt sechs Treffen wurde vom Bürgerzentrum Lukas in Blankenhagen organisiert und mit Unterstützung der städtischen Gleichstellungsstelle für Frau und Mann sowie des Integrationsbeauftragten der Stadt Gütersloh angeboten. »Wir finden es wichtig, dass es Angebote dieser Art für Frauen gibt. Hier gewinnen sie nicht nur an Mobilität, sondern stärken ihr Selbstbewusstsein und kommen miteinander in Kontakt«, sagt Agnes Bröckling-Kuron von der städtischen Gleichstellungsstelle, »Und deshalb unterstützen wir diese Veranstaltung sehr gerne.« Die Verkehrswacht Gütersloh leitete die jeweils zweistündigen Übungseinheiten im Außenbereich des Bürgerzentrums.

Zusammengefunden hatte sich Anfang September eine bunt gemischte Gruppe. Nicht alle Frauen kannten sich schon im Vorfeld. Neben erst vor kurzer Zeit geflüchteten Frauen, machten auch Frauen mit, die schon etwas länger im Stadtteil leben. Vor allem Aramäerinnen und Türkinnen, aber etwa auch eine junge Algerierin waren dabei. »Bei manchen Frauen aus Syrien gab es schon Vorkenntnisse aus der Kindheit«, sagt Diplompädagogin Nadine Telljohann vom Bürgerzentrum Lukas. Sie hat gemeinsam mit ihren Kolleginnen Bianca Bindl und Christina Debner die Organisation des Angebots übernommen. Doch nicht alle Frauen hatten schon Erfahrungen mit einem Fahrrad gemacht. Aber das war kein Problem. Ob altes Können auffrischen, neue Fähigkeiten erlernen, üben und sicher werden: Im Kursus konnte jede Frau ihre ganz persönlichen Erfahrungen machen.

»Am Anfang wurde mit Laufrädern geübt, um das Gleichgewicht zu halten«, erzählt Telljohann. Doch schon bald wagten sich alle gemeinsam an das ‚richtige‘ Radfahren heran und übten intensiv. Einsatz, Mut und Ehrgeiz haben sich ausgezahlt. In individuellen Fortschritten hat jede Frau das Fahrradfahren erlernt. Manche drehten vor Beginn der vorletzten Übungseinheit schon alleine eine Runde über das geschützte Gelände des Bürgerzentrums – natürlich nicht ohne vorher einen Helm aufzusetzen.

Freude, Stolz, Glück – sie waren in den Gesichtern der Teilnehmerinnen deutlich zu erkennen. »Es erfordert viel Mut, in diesem Alter noch etwas ganz Neues zu erlernen und die Frauen gewinnen damit an Selbstbewusstsein«, zollt Telljohann den Teilnehmerinnen Respekt. Diese erhielten am Ende des Kurses eine Urkunde und konnten sich auch darüber freuen, in Zukunft deutlich mobiler zu sein.

Ein Teil der Fahrräder wurde für den Übungszweck von der Verkehrswacht ausgeliehen. Einen anderen Teil stellte die örtliche Grundschule. Am Ende des Kurses sollte aber jede Teilnehmerin ein eigenes Fahrrad und einen Helm bekommen. Deshalb freuen sich die Organisatoren über Spenden in Form von nicht mehr benötigten, noch funktionstüchtigen Damen-Fahrrädern, bevorzugt in 22er und 24er Größe. Das Bürgerzentrum Lukas ist unter der Telefonnummer (05241) 39362 zu erreichen.
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