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Sohlgleite ermöglicht jetzt FischwanderungZoom Button

Bernd Winkler (rechts) und Dirk Buddenberg vom Fachbereich Grünflächen der Stadt Gütersloh konnten jetzt im Rahmen der Dalkerenaturierung ein Projekt abschließen: Die Sohlgleite an der Neuen Mühle, mit der die Durchgängigkeit des Gewässers wieder hergestellt wird, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Sohlgleite ermöglicht jetzt Fischwanderung

Gütersloh (gpr). Stauwehre sind eine Störung für die Fische. Sie verhindern, dass die Fische auf ihren Wanderungen vom Meer bis zu den Bachläufen schwimmen können. So auch das Stauwehr in der Dalke an der Neuen Mühle an der Herzebrocker Straße. Im Jahre 1966 wurde es gebaut, um die Dalke zu begradigen und zu verlegen. Das hatte zumindest den Vorteil, dass bei Anstau die angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen im Rückstaubereich bewässert werden konnten. »Ein Zusammenhang zwischen dem Mühlenstandort und dem Bau des Stauwerks gibt es aber nicht«, sagt Dirk Buddenberg vom Fachbereich Grünflächen der Stadt Gütersloh.

Mit dem Rückbau des Querbauwerks wurde jetzt das Hindernis für die Fische beseitigt, die die Stauschwelle von einem Meter nicht überwinden konnten. »Mit einem Längsgefälle von zwei bis drei Zentimetern haben wir mit der Sohlgleite von 40 Metern Länge die Durchgängigkeit wiederhergestellt«, erklärt Fachbereichsleiter Bernd Winkler. Bei den Arbeiten, die von der Firma Mokinski aus Rheda-Wiedenbrück durchgeführt wurden, kamen insgesamt 800 Tonnen Steinmaterial zum Einsatz: Wasserbausteine aus Ibbenbürener Sandstein in verschiedenen Größen sowie Kiessand.

Im Vorfeld der Baumaßnahme erfolgte eine hydraulische Berechnung mit Ausbauempfehlung, denn die Dalke kann bis zu einem Meter ansteigen und die Sohlgleite muss sowohl bei Niedrigwasser funktionieren und einen Mindestabstand von 30 Zentimetern gewährleisten als auch bei Hochwasser. Der Ausbau der Sohlgleite wurde im Rahmen der Renaturierungsmaßnahmen von Dalke und Wapel südlich der Herzebrocker Straße durchgeführt. Die Kosten betragen 30 000 Euro.

Von der Sohlgleite profitieren könnte unter anderem das Bachneunauge. Ein Fisch, dünn wie ein Bleistift, von 15 bis 20 Zentimetern Länge, der sich in den letzten 500 Millionen Jahren kaum verändert hat. Bei einer Befischung in der Dalke, oberhalb der Einmündung des Wapelbades ist vor einigen Jahren das Bachneunauge nachgewiesen worden. Ein Indiz für eine gute Wasserqualität. Allerdings verhindern Wehre die weitere Ausbreitung. An der Neuen Mühle könnte der kleine Fisch jetzt wieder einen Durchschlupf finden.
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